Augenarzt aus Neuss: Komplikationen bei Operation am Grauen Star laut Studie selten
Die Autoren der österreichischen Studie nahmen neben der Wahrscheinlichkeit für eine Netzhautablösung auch Risikofaktoren für diese Art der Komplikation in den Blick. Dazu werteten sie Daten von Patienten aus, die sich von Juli 1996 bis Juli 2017 einer Katarakt OP unterzogen hatten. Von insgesamt 65.662 Patienten entwickelten 393 eine pseudophake Netzhautablösung, was einem Anteil von 0,6 Prozent entspricht. Als Risikofaktoren identifizierten die Wissenschaftler den Einriss der Hinterkapsel der Linse während der Operation. Außerdem waren Männer deutlich häufiger von einer Netzhautablösung betroffen. Auch eine hohe Kurzsichtigkeit wurde als Risikofaktor ausgemacht. Es zeigte sich zudem, dass ältere Patienten gegenüber jüngeren weniger gefährdet waren, eine solche Komplikation zu entwickeln. „Ein eher untypisches Ergebnis für ophthalmologische Zusammenhänge“, stellt Benno Janßen heraus.
Grauer Star Operation – Augenarzt aus Neuss plädiert bei Risikopatienten für Operateur mit Erfahrung
Für den Augenarzt aus Neuss ist ein wichtiges Fazit aus dieser Studie, dass die Erfahrung des Operateurs bei der Vermeidung von Komplikationen wie der Kapselruptur eine Rolle spielt. Sie sollte bei einer exakten Operationsplanung mit Rücksicht auf individuelle Risikofaktoren Berücksichtigung finden. Das ist auch die Position der Gesellschaft für Intraocularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie (DGII). „Bedeutet im Klartext: Liegen bestimmte Risikofaktoren wie eine hohe Kurzsichtigkeit vor, sollte ein erfahrener Operateur den Eingriff vornehmen“, bilanziert Augenarzt Benno Janßen.
(1) Gabriel, M., Großpötzl, M., Wallisch, F. et al. (2021): In-depth analysis of risk factors for pseudophakic retinal detachments and retinal breaks. Acta Ophthalmol 13. Juli 2021 (online), doi: 10.1111/aos.14974.