Schutz bei direktem Blitzeinschlag
Fangeinrichtung, Ableitung und Erdung bilden den äußeren Blitzschutz – allgemein als Blitzableiter bekannt. Die Fangeinrichtung auf dem Hausdach dient im Ernstfall als Einschlagstelle, über die die entladene Energie an die Ableitungsanlage weitergegeben wird. Über diese Leitungen und die Erdungsanlage, beispielsweise ein Fundamenterder, gelangt der Blitzstrom kontrolliert in den Erdboden und wird dort verteilt. Der äußere Blitzschutz verhindert Brände und Stromschläge im Hausinneren.
Gut gerüstet gegen Überspannung
Um Computer, Fernseher, Telefon und andere elektrische Geräte zu schützen, ist neben dem äußeren auch ein innerer Blitzschutz nötig. Dieser besteht ebenfalls aus drei Komponenten: dem Blitzstrom-Ableiter, einem Überspannungsableiter sowie dem Endgeräteschutz. Der Blitzstrom-Ableiter – nicht zu verwechseln mit dem Blitzableiter – wird vom Fachmann am elektrischen Hausanschlusskasten installiert. Bei Gewittern leitet er hohe Blitzteilströme zur Erde ab. Ein ähnliches Gerät sollte am Telefon- und Kabelfernsehanschluss angebracht werden. Der Überspannungsableiter reduziert im Stromkreisverteiler die verbleibende Überspannung im Leitungsnetz. Blitzstrom- und Überspannungsableiter können auch in einem Kombi-Ableiter miteinander verbunden sein. Schließlich kommt der Endgeräteschutz zum Einsatz, zum Beispiel in Form von Steckdosen mit integriertem Überspannungsschutz oder als Überspannungsschutzstecker, welche die dort angeschlossenen Endgeräte schützen. „Nur durch die Kombination von allen drei Anwendungen, vom Elektro-Fachbetrieb installiert, sind die Endgeräte bei direkten und indirekten Blitzeinschlägen optimal abgesichert“, so Hartmut Zander.
Großer Schutz, geringer Aufwand
Die Installation der Schutzeinrichtung ist innerhalb weniger Stunden erledigt, ohne dass dabei Schmutz entsteht oder Umbaumaßnahmen nötig werden. Die Kosten für den Einbau sind im Vergleich zu den möglichen Schäden nach einem Blitzeinschlag gering. Wer bereits durch ein voll ausgestattetes Blitzschutzsystem gesichert ist, sollte den Elektrofachmann regelmäßig mit der Kontrolle beauftragen. Ein defektes System bietet keinen Schutz mehr, weshalb eine Wartung spätestens alle vier Jahre empfehlenswert ist.
Weitere Infos zum Thema Blitzschutz und Elektroinstallation bietet die Initiative ELEKTRO+ unter www.elektro-plus.com. Bauherren, Architekten, Planer und das Elektrohandwerk erhalten hier herstellerneutrale Informationen und Planungshilfen rund um die elektrische Gebäudeinstallation.