Abriss des Badeortes
Der Zweite Weltkrieg hatte für den mondänen Badeort Zandvoort desaströse Folgen. 1942 wurde das Dorf evakuiert und große Teile davon dem Boden gleichgemacht. Grund war die Errichtung des so genannten Atlantikwalls, der an der Küste entlang von der Nordspitze Norwegens bis an die Grenze zu Spanien reichte. Er sollte als Verteidigungslinie gegen Angriffe vom Meer aus dienen. In diesem Zuge wurden auch rund um Zandvoort hunderte Bunker gebaut.
Reise in die Vergangenheit
Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau und schon in den 50er Jahren florierte Zandvoort wieder als beliebter Badeort. Rund um das Dorf herum überdauerten jedoch viele der Betonkolosse die Zeit als stille Zeugen der Vergangenheit. Im Gebiet der Amsterdamer Waterleidingdünen sind noch heute ungefähr vierhundert dieser Gebäude zu finden. Um sie zu entdecken, muss man vielfach die angelegten Wege verlassen und sich seinen eigenen Weg durch die Natur suchen.
Geführte Wanderung
Interessierte Besucher können diesen Teil der Zandvoorter Geschichte auf einer geführten Bunkerwanderung hautnah erleben. Gemeinsam mit einem Guide werden dabei unterschiedliche Bauwerke besichtigt. Neben Informationen zu ihrer Geschichte und Verwendung erfährt man auch viel Wissenswertes über Flora und Fauna des Naturgebiets. Die zweistündige Bunkerwanderung kann über das Zandvoorts Museum gebucht werden und kostet 6,50 EUR pro Person.
Geschichtsträchtige Zielgerade
Was nur Wenige wissen: Auch die Zielgerade der Formel-1-Rennstrecke Circuit Zandvoort ist ein Überbleibsel des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde von den deutschen Besatzern aus dem Schutt abgerissener Hotels gebaut und sollte nach dem Sieg des Krieges als Paradestraße dienen. 1948 legte man schließlich den heutigen Circuit an und bedeckte die Straße mit Asphalt. Noch im gleichen Jahr fand hier der erste Grand Prix statt.