Am häufigsten ziehen sich junge Männer in Kontakt- und schnellen Stopp-and-Go-Sportarten entsprechende Bänderverletzungen zu.
Um die Verletzungen zu bewerten, werden längst nicht mehr nur bildgebende Verfahren, wie Röntgen oder MRT zu Rate gezogen. „Ein Hauptaugenmerk“, so der Sportmediziner, „liegt vor allem auch auf den funktionellen Tests.“
Die Patienten werden dafür auf eine „Wackel-Platte“ gestellt. Moderne Geräte messen genauestens, wie stabil das Sprunggelenk ist. Diese objektiven Untersuchungswerte sind wichtig, wenn es um die Entscheidung für eine Therapie geht.
Zusätzlich kann eine Laufanalyse auf einem speziellen Laufband durchgeführt werden. Drucksensoren messen hier, wie der Sportler/Patient belastet und abdrückt.
Bislang sind diese Arten der funktionellen Tests jedoch spezialisierten Zentren vorbehalten. Die Herausforderung ist nun, dass auch orthopädische Praxen den Betroffenen solche Verfahren anbieten können, so Paul. Denn die objektiven Testwerte ergeben einen Algorithmus, der entscheidend dafür ist, wie der Patient am besten behandelt wird. Die meisten Sprunggelenk-Instabilitäten können mit einer speziellen Physiotherapie sehr gut behandelt werden. Nur wenige bedürfen einer operativen Versorgung.
PD Dr. Jochen Paul betreut als Verbandsarzt den Schweizer Landhockeyverband. Er ist Spezialist für Knorpelverletzungen am Knie- und Sprunggelenk und leitender Arzt an der Rennbahnklinik Basel. Die klinischen Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Freizeit – und Leitungssportlern aller Niveaustufen, national und international.
Die GOTS ist der größte Zusammenschluss von Sportorthopäden in Europa. Sie ist Garant für Seriosität, Kompetenz, Erfahrung sowie Beratungsstärke und Qualität in der Versorgung von Sportverletzungen.