Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) erweitert das kostenfreie Angebot für krebskranke Menschen

„Wir starteten 2020 mit dem Telefonservice des BürgerTelefonKrebs zu einer Zeit, in der viele Menschen aufgrund der Corona-Situation den Besuch in einer Praxis vermeiden wollten. Durch das BürgerTele-fonKrebs haben wir vielen Ratsuchenden eine Möglichkeit gegeben, sich unkompliziert von zu Hause aus kostenfrei zu informieren“, erklärt Susanne Kagermeier, ausgebildete Krankenpflegerin und An-sprechpartnerin beim BürgerTelefonKrebs. Aber auch heute, nach zwei Jahren Pandemie, ist der Bedarf der Betroffenen und Angehörigen am BürgerTelefonKrebs sehr groß. „Wir beantworten sämtliche Fra-gen von A bis Z. Dabei geht es mitunter nur um eine Fahrtkostenerstattung, aber manchmal auch um das Erklären eines Befundes“, so Frau Kagermeier. Doch es entstehen auch sehr persönliche Gespräche, die sich zum Teil über mehrere Wochen, parallel zu einer Therapie fortsetzen können. Fragen zur Not-wendigkeit einer Chemotherapie oder der Wunsch nach einer Zweitmeinung werden immer wieder an-gesprochen. Darüber hinaus werden auch Kontakte zu Selbsthilfegruppen, Sport- und Ernährungsan-geboten oder Hospiz- und Palliativeinrichtungen hergestellt.

Das Team des BürgerTelefonKrebs bildet sich regelmäßig im Rahmen von speziellen Weiterbildungen fort, um u. a. bei psychoonkologischen Fragen auf dem aktuellsten Stand zu sein. Mit dem Kriegsbe-ginn in der Ukraine und der Ankunft vieler geflüchteter Menschen in Deutschland hat das BZKF zusätz-lich zu seinen üblichen Leistungen begonnen, notwendige Behandlungsinformationen für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. “Bei vielen Patientinnen und Patienten herrscht große Unsicherheit darüber, welche Behandlungen und Maßnahmen sie in Anspruch nehmen können. Hier helfen wir unkompliziert weiter”, fasst Susanne Kagermeier zusammen.

Der Großteil der Anruferinnen und Anrufer ist selbst von Krebs betroffen und sucht die persönliche Beratung. Das BürgerTelefonKrebs wird darüber hinaus auch als Anlaufstelle für Angehörige geschätzt. Neben dem direkten Kontakt bietet das BürgerTelefonKrebs ein offenes Ohr, was oft das Wichtigste ist. In den meisten Fällen können die Fragen der Anruferinnen und Anrufer zufriedenstellend beantwortet werden. Bleiben Fragen doch ungeklärt, werden die Anrufenden anschließend in der Regel an ein woh-nortnahes Krebszentrum an einem der BZKF-Standorte oder ein heimatnahes, zertifiziertes Zentrum weitervermittelt.

Schnelle Hilfe zur Selbsthilfe durch das BZKF-Selbsthilfegruppen-Suchportal
Seit diesem Jahr gibt es neben dem BürgerTelefonKrebs noch einen weiteren Service des BZKF. Auf der BZKF-Website finden Betroffene und Angehörige ein Selbsthilfegruppen-Suchportal. Hier können sie die für ihre Krebserkrankung passende Selbsthilfegruppe in ihrer Nähe finden. Mehr als 60 Selbsthilfegrup-pen aus ganz Bayern sind dort bereits gelistet. Im Portal müssen nur Standort und Art der Krebsdiag-nose eingegeben werden, um passende Angebote in der Umgebung angezeigt zu bekommen. Seit Gründung des BürgerTelefonKrebs ist das Team im engen Austausch mit Krebsberatungsstellen und Selbsthilfegruppen in ganz Bayern. Diese erhalten regelmäßig Informationen zu Veranstaltungen, Bei-trägen und weitere Informationen, die sie für ihre Arbeit nutzen können. Ziel der Selbsthilfegruppen ist es, Menschen nach der Diagnose Krebs Mut zu machen, ihnen Sicherheit für die Zukunft zu geben und Hilfe für nachkommende Generationen anzubieten. „Das Suchportal auf der BZKF-Website ist für uns eine gute Möglichkeit, auf unser Angebot aufmerksam zu machen. Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen unkompliziert Unterstützung für Probleme und passende Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner finden“, erklärt Reinhard Krämer, Leiter der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Nürnberg als Motiv der Zusammenarbeit. Prof. Thomas Bein, Patientenvertreter des BZKF kann dies nur bestäti-gen: „Gerade am Anfang, gleich nach der Diagnose, sind viele Betroffene mit der Situation überfordert. Die wichtigsten Informationen gebündelt zu erhalten, erleichtert vieles. Deshalb ist die Arbeit des Bür-gerTelefonKrebs in Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen so wertvoll“.

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