Sie ist die größte Buchmesse der Welt. Viele
Tausend Aussteller und noch mehr neue Bücher aus über 100 Ländern
präsentieren sich. Ein riesiger Markt. Nicht nur für Verleger,
Agenten, Lizenzkäufer und Autoren, sondern auch für Drehbuchautoren
und Filmproduzenten, die den zentralen Ort zum Kennenlernen,
Austausch und zu Diskussionen nutzen. „ttt extra – titel thesen
temperamente“ gibt Einblicke in die internationale Bücherschau,
präsentiert Highlights und stellt das diesjährige Gastland der
Buchmesse vor: Island. „ttt extra“ zur Buchmesse kommt am Sonntag,
16. Oktober, um 23.05 Uhr vom Hessischen Rundfunk (hr), moderiert von
Dieter Moor.
Literaturwunder Island – eigenartig und faszinierend … / Die
Kassen sind leer, die Kneipen voll, und die Literatur blüht. Island
war nach der Wirtschaftskrise am Ende des Abgrunds und ist heute
kreativer denn je. Zumindest gibt es kein Land in Europa, in dem mehr
gelesen und mehr geschrieben wird als in Island. Die Anzahl an
Verlegern und Autoren – pro Einwohner – ist rekordverdächtig. Auf 300
000 Isländer kommen rund 170 Verleger, jeder Isländer kauft im
Durchschnitt acht Bücher im Jahr. Warum leisten die Isländer gerade
in dieser Kunstform, der Literatur, so Außergewöhnliches? „ttt“
trifft Schriftsteller und Künstler und bringt in Erfahrung, warum in
Island Staatsschulden zur Selbstfindung führen, ein toter
Literaturnobelpreisträger bis heute das Sagen hat und baden in heißem
Wasser Kulturgut ist. „ttt“ begegnet dabei dem Kult-Autor Hallgrímur
Helgason, spricht mit dem renommiertesten Gegenwartsautor Einar
Kárason, der Krimiautorin Yrsa Siguroardóttir, dem Verleger Halldór
Guomundsson und dem isländischen Al Gore: Andri Snær Magnason, der
ein „Selbsthilfebuch für eine verängstigte Nation“ geschrieben hat.
„Sklaverei“ – Der Kampf der mexikanischen Autorin Lydia Cacho / In
Mexiko sind viele Medienschaffende Drohungen, schweren Angriffen und
sogar Mordversuchen ausgesetzt. Und eine ist zurzeit in akuter
Gefahr: Die Journalistin Lydia Cacho, die bereits mehrfach verhaftet
und sogar gefoltert wurde. Unter Einsatz ihres Lebens enthüllte die
1963 geborene Reporterin nach mehreren Jahren akribischer und
gefährlicher Recherche, wie Geschäftsleute, Politiker und
Drogenhändler Milliardengeschäfte mit Prostitution und
Kinderpornografie machen. Für ihr Buch „Sklaverei – Eine Reise ins
Zentrum des globalen Sexhandels mit Frauen und Mädchen“ untersuchte
Lydia Cacho „undercover“ im Stile Günter Wallraffs in Argentinien,
Birma, Israel, Japan, Kambodscha, Palästina und in der Türkei die
Situation modernen Menschenhandels weltweit. Cacho muss immer wieder
zu ihrer eigenen Sicherheit in den Untergrund gehen. Noch nie waren
in der Menschheitsgeschichte Sklaverei und Menschenhandel so
verbreitet wie heute, stellt Cacho fest, und es werde damit mehr Geld
verdient als mit Drogen- und Waffenhandel. 79 Prozent der weltweit
„verkauften“ Menschen werden zum Zweck der sexuellen Ausbeutung
gehandelt; jährlich werden 1,39 Millionen Menschen sexuell versklavt!
„ttt“ spricht mit Lydia Cacho und Vertretern des Internationalen
Schriftstellerverbandes PEN über Cachos Kampf gegen moderne
Sklaverei, für Menschenrechte und Pressefreiheit und was sie damit –
vor allem in ihrem eigenen Land – riskiert.
Literatur- und Kultur-Größen und die „Neue Moral“ / Mit dabei sind
die Größen des deutschen und internationalen Kultur -und
Literaturbetriebs wie Umberto Eco, Roger Willemsen, Ferdinand von
Schirach oder Doris Dörrie. Außerdem spricht „ttt“ mit Autoren wie
dem Ex-Kulturminister Julian Nida-Rümelin, dem Journalisten Ulrich
Wickert und der Autorin Julia Friedrichs über das Thema „Ideale und
die Sehnsucht nach neuer Moral in Deutschland“.
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Gitta Severloh
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
Fotos unter www.ard-foto.de