Frank Görgen leitet den Verkauf des Weinguts Mönchhof in Ürzig.© Holger Bernert
Das Weingut Mönchhof gehört zu den ältesten seiner Art in ganz Deutschland. Bereits 1177 bauten die Mönche der Zisterzienserabtei Himmerod die noch bestehenden Gewölbekeller. Damals gab Papst Alexander III. seinen Segen für den ersten Weinbergbesitz in der Abtei Ürzig. Das heutige Gutsgebäude stammt aus dem Jahre 1509 und konnte nach der Säkularisierung unter Napoleon 1804 von der Familie Eymael in Paris ersteigert werden. Einem größeren Fernsehpublikum wurde das Weingut Ende der 1980er bekannt, denn der barocke Prachtbau wurde mit seinen umliegenden Weinbergen als Filmkulisse des TV-Mehrteilers „Moselbrück“ genutzt.
„Daran können sich aber nur noch wenige Menschen erinnern. Das ist einfach schon zu lange her“, sagt Verkaufsleiter Frank Görgen. Die anderen haben den Mönchhof auf der Rechnung, wenn es um ausgezeichnete Rieslingweine geht, die hier in den Lagen Ürziger Würzgarten, Erdener Prälat oder Erdener Treppchen angebaut werden. Die berühmten Steillagen hoch über der Mittelmosel sind ausschließlich mit wurzelechten, teilweise über hundert Jahre alten Rieslingreben bepflanzt. „Vor allem der rotliegende Schiefer rund um Ürzig ist für die Moselregion einzigartig. Die besondere Mineralität ist für den sehr feinen Geschmack verantwortlich.“
Mit einer gehörigen Portion Individualismus ist Robert Eymael seit 1994 für den unnachahmlichen Stil des Mönchhof-Rieslings verantwortlich. „Durch den klaren und sehr geradlinigen Ausbau entstehen sehr filigrane, fruchtbetonte Weine, die in der Mehrzahl über einen hohen Anteil von Restsüße verfügen.“ Rund 60 Prozent der angebotenen Weine sind lieblich und hauptsächlich für den Export bestimmt.
Sichtlich viel Freude hatte dann auch der Küchenchef des Romantik Jugendstilhotels Bellevue bei der Zusammenstellung des exklusiven Fünf-Gang-Menüs. „Bereits beim Fingerfood gibt es einen 2012 Ürziger Würzgarten Riesling Spätlese, der zur gebrannten Creme von der Gänsestopfleber gereicht wird“, macht Matthias Meurer Appetit. „Hier spürt man die leichte Süße dieses gereiften Rieslings mit einer harmonischen Säure und der herausragenden Mineralik besonders gut. Eine der wenigen Lagen an der Mosel, die man noch herausschmecken kann.“ Und wie so oft kommt der Höhepunkt zum Schluss. Meurer freut sich auf die 2016 Erdener Prälat Auslese. „Obwohl dieser Wein noch sehr jung ist, besticht er durch seine vielschichtige Komplexität. Das einzigartige Mikroklima dieser nur wenige Hektar großen Lage sorgt für ein ganz besonderes Genusserlebnis. Zusammen mit dem gebackenen Streuseltörtchen vom Boskoop Apfel zum Dessert spielt dieser Riesling seinen ganzen Charme aus.“