Stasi, Abschied von der Heimat, Trennung vom Kind und eine kleine Familiensaga: Die Menschen an der Küste stehen bekanntermaßen hart im Wind. Sie leben nach der Devise, „Das Leben geht immer weiter, immer geradeaus, und man nimmt es, wie es kommt, ohne mit dem Schicksal zu hadern“. „Man arrangiert sich“, sagt die Unternehmerin und Autorin mehrerer Bücher, Karola Soldmann, „ohne groß über den Tellerrand zu schauen“.
Die bodenständige Norddeutsche schrieb mit dem Liebesroman „Küstenmenschen“ eine gefühlvoll bewegende Hommage an die Norddeutschen. Deren Mentalität spiegeln die beiden Hauptakteurinnen Martina und ihre Zwillingsschwester wieder. Ihre Geschichte begann vor einem Vierteljahrhundert, als das Schicksal in Gestalt von Fred Schulz, eines abgewiesenen Verehrers mit Verbindungen zur Stasi zuschlug, härter, als eine Mutter es ertragen kann.
Die Trennung vom Kind: Martina ist nicht etwa daran zerbrochen. Ein Küstenmensch besteht auch in der Fremde, fremder als fremd im Westen, und das mit Erfolg. Vergessen hat sie nie, so wie keine Mutter ihr Kind je vergisst. Sie hörte niemals auf, um ein Wiedersehen mit ihrer geliebten Tochter Vivian zu kämpfen, die sie am Schicksalstag bei ihrer Zwillingsschwester zurück lassen musste. In diesen Jahren stand das Wort „Vergeblich“ oft an der Wand, aber nichts ist für immer vergeblich.
Der Roman „Küstenmenschen“ liest sich leicht, aber spannend und fesselnd bis zum Schluss, „und dann löst sich alles auf“, verspricht Karola Soldmann. Die Handlung entfaltet eine ungeahnte Intensität, und eine romantische Liebesbeziehung rückt immer mehr in den Vordergrund.
Darauf deutet auch der Text auf dem Buchrücken hin: Christoph Weitenfels, Kaufmann und Banker mit Leib und Seele, fährt in den Nordosten Deutschlands, um sich in der neu erworbenen Fischverarbeitungsfabrik als Eigentümer vorzustellen. Dabei kreuzt seinen Weg immer wieder eine junge Frau, mit der er jedes Mal aneinandergerät. Als Christoph sie endlich näher kennen lernt, ziehen plötzlich dunkle Schatten aus der Vergangenheit ihre Bahn. Wird es eine gemeinsame Zukunft für die Verliebten geben. Gibt es ein „Happy End, Made in Germany“? Nicht ausgeschlossen.
Der tiefgründig gefühlvolle Liebesroman ist im Spica-Verlag erschienen, „Küstenmenschen“ von Karola Soldmann.
Die Autorin, Karola Soldmann, selbst einer jener „Küstenmenschen“, welche das Leben so nehmen, wie es kommt, wuchs als Fischerstochter auf. Vor über 30 Jahren verließ sie ihr Elternhaus in Greifswald-Wieck. Heute bewohnt sie ein restauriertes altes Gehöft inmitten eines Idylls mit Wald, See, Garten und Kleinvieh. Ihre Familie lebt vom Fischhandel.