Der stromlinienförmige, angepasste Businessstreber gilt spätestes nach der Bankenkrise
als Auslaufmodell. „Jetzt kommt die Zeit der mutigen Individualisten, die mit alten Fehlern
aufräumen und neue Perspektiven entwickeln“, sagt Pfab, der mit seinen XUITS-Filialen in
der Nähe der Frankfurter Börse und am Kölner Bankenviertel für den Style einer
anspruchsvolle Klientel verantwortlich zeichnet. Der Business-Punk, dem der Verlag Gruner
und Jahr unlängst ein eigenes Magazin gewidmet hat, sei kein geknechteter Workaholic,
sondern ein Macher mit Spaß am Gestalten. Diesen Zeitgeist müsse auch die
Businessmode widerspiegeln, ist Pfab überzeugt.
Es ist nicht etwa der besonders auffällige Anzugstoff, der die Klasse zeigt, sondern das
Innenfutter in Bonbonfarben. Nicht der auffällige Lagerfeld-Schnitt zeigt den
Individualisten, sondern die ultrakurze Hose mit purpurnen Kniestrümpfen. Die Wirkung
einer Prise Punk kann groß sein; nicht nur der Erfolg bei den Damen ist dem Business-
Punk sicher, auch bei Geschäftspartnern kommt die Individualität gut an und bleibt in
Erinnerung. Denn Details wie Schließknöpfe, Reversform oder Taschen bieten nicht nur
reichlich Gestaltungsspielraum für ein modisches Statement, sondern auch Gesprächsstoff
beim Smalltalk.
„Es kommt darauf an, dass Passform, Material und Fertigung auf höchstem
Qualitätsniveau rangieren“, erläutert Pfab. „Bei dieser Art der Businessmode geht es um
selbstbewusste Individualität, aber auch um Traditionen, um deren behutsame
Interpretation und mutige Veränderung.“ Solche Tugenden können auch der Wirtschaft
nur gut tun.