Ich fuhr nach Steinfurt zum Biolandrosenzüchter Ruf. Auch wenn ich selbst Landschaftsarchitektin bin, so ist das Wissen um Rosen doch ein Spezialgebiet, wo ich gerne auf die Fachleute zurückgreife, die das Thema Rosen zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben. Bei dem Ehepaar Ruf ist das so und umso schöner war es, dass Frau Ruf sich Zeit nahm und mich ausführlich beriet.
So zog ich dann mit der Rambler-Rose Kiftsgate auf dem Arm davon. Einer Rose, die cremeweiß blüht mit kleinen, ungefüllten, duftenden Blüten, einmalblühend, starken Hakenstacheln und extrem starken Wuchs.
Ich bin total gespannt, denn diese Rose ist speziell ausgezeichnet für das Beranken von Bäumen und soll eine Wuchshöhe von 10 m erreichen. Und jetzt sieht sie so harmlos aus. Vier Triebe, vielleicht 60 cm lang… und diese kleine Pflänzchen soll zur Monsterrose werden?
Nun ja, ca. einen Meter vom Stamm des Nussbaumes entfernt, fand ich eine Stelle, wo kaum Baumwurzeln waren. Das Pflanzloch wurde ausgehoben, um der Rose einen guten Start zu ermöglichen, wurde der Wurzelbereich der Rose großzügig gegen eindringende Nußbaumwurzel mit einer Sperre abgegrenzt und mit Pflanzerde verfüllt. Die Rose ein letztes Mal getaucht und am Fuße des Nussbaumes eingepflanzt.
Aber wie kommt die Rose jetzt an den Baum?
So ganz einfach war es nicht. Ist doch der unterste Ast des Nussbaum in ca. 5 Meter Höhe… Also dann versuchte ich es mit einem an Kokosstrick gebundenen Stein. Nach ein bisschen Übung der Wurftechnik gelang es dann wirklich den Strick über den Ast und wieder nach Unten zu führen. Dann wurde er noch gedreht und an den Erdanker in unmittelbarer Nähe der Rose angebunden. Damit war die Wuchshilfe angebracht und jetzt dürfen wir gespannt sein, was passiert.
Also wenn Kifstgate wirklich 10 Meter Höhe erreicht müsste man ihr ja beim Wachsen zu sehen können. Also werden wir jetzt jeden Tag die Wuchsleistung unserer Neuen beobachten und auch wie sie sich mit dem Nussbaum versteht.
Denn eigentlich müssten sie doch ein schönes Paar werden.
Aus Wikipedia: „Die Rambler-Rosen, von englisch ramble – umherschweifen, sind eine relativ junge Entwicklung in der Rosenzüchtung, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts währt. Durch Einkreuzung der chinesischen Rosa multiflora und Rosa wichuraiana entstand eine Gruppe von kletternden Rosen, die mit langen, weichen und biegsamen Trieben ohne Klettergerüst an tragfähigen Bauteilen und Bäumen bis zu 10 m hoch ranken und mit Blütenbüscheln aus kleineren, wildrosenartigen Blüten eine überreiche Wirkung entfalten. Ohne Rückschnitt und Pflege sind sie geeignet, in naturnahen Gärten sich selbst überlassen zu bleiben.
Im Gegensatz zu Kletterrosen sind Rambler-Rosen in Deutschland noch nicht sehr verbreitet.“