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Zu den Ergebnissen der von der Zeitschrift „Eltern“ in Auftrag gegebenen Forsa-Studie „Familie und Wahl“ erklaeren die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Christel Humme und der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann:
91 Prozent der befragten Eltern wollen, dass Bund und Laender in der Bildungspolitik staerker zusammenarbeiten. Zwei Drittel wollen laengeres gemeinsames Lernen ihrer Kinder. Und fast 60 Prozent wuenschen sich mehr oeffentliche Verantwortung fuer die Bildung. Diese Zahlen zeigen, dass die ueberwiegende Mehrheit der Menschen eine Bildungspolitik ablehnt, die wie CDU/CSU auf fruehe soziale Auslese der Kinder und bildungspolitische Kleinstaaterei setzt.
Fuer die SPD ist klar: Wir brauchen eine nationale Bildungsoffensive von Bund, Laendern und Kommunen. Dabei muessen die verschiedenen Ebenen zusammenarbeiten statt zu konkurrieren. Das Kooperationsverbot im Grundgesetz, das es Bund und Laendern verbietet, in der Schulpolitik zusammenzuarbeiten, gehoert abgeschafft.
Bildung ist Menschenrecht und oeffentliches Gut. Kinder brauchen qualifizierte und motivierte Lehrkraefte, eine gute Ausstattung mit Lehrmitteln und renovierte Klassenzimmer. Die soziale Auslese im Schulsystem kann nur durch laengeres gemeinsames Lernen und mehr Ganztagsschulangebote ueberwunden werden. Wir wollen im Grundgesetz die Voraussetzungen dafuer schaffen, dass mehr Kooperation in der Bildung moeglich ist. Wir wollen, dass der Bund die Zusammenarbeit mit den Laendern sucht, damit die Kinder gute Lebenschancen haben und die Eltern nicht allein gelassen werden.
Die Umfrageergebnisse sind zugleich ein Beleg dafuer, dass die Union auch in der Familienpolitik an einem Familienmodell festhaelt, dass die Mehrheit der jungen Menschen als nicht mehr zeitgemaess ansieht. 75 Prozent der Vaeter und Muetter wuenschen sich, Beruf und Familie besser in Einklang bringen zu koennen. Familien wollen eine gute Bildungs- und Betreuungs-Infrastruktur fuer ihre Kinder und mehr finanzielle Spielraeume.
Das zeigt: Nur sozialdemokratische Familien- und Gleichstellungspolitik entspricht den Wuenschen der meisten Menschen. Es ist richtig, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Unterstuetzung von Alleinerziehenden zum Schwerpunkt einer modernen Familien- und Bildungspolitik zu machen.
Schwarz-Gelb setzt dagegen zu sehr auf das traditionelle Familienbild: Vollzeitjob fuer den Papa, Familienarbeit und Zuverdienst fuer die Mama. Dass damit schlechtere berufliche Chancen und Altersarmut fuer Frauen vorprogrammiert sind, nehmen die Konservativen gern in Kauf.
Gute Bildung fuer alle und eine zeitgemaesse Familien- und Gleichstellungspolitik sind wesentliche Grundbedingungen fuer soziale Gerechtigkeit. Im Wahlprogramm der Union sucht man den Begriff „soziale Gerechtigkeit“ vergebens. Daher ist es auch kein Wunder, dass die Konservativen auch in der Bildungs- und Familienpolitik auf die Wuensche der Eltern von heute und die Herausforderungen von morgen nur Antworten von gestern haben.
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