Experte über Aortendissektion: Lebenslange Kontrolle der Aorta erforderlich
Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der gefäßchirurgischen Abteilung im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, kennt die schwierige Situation gut. „Eine Aortendissektion betrifft nicht selten Männer im mittleren Alter mit Bluthochdruck. Für diese Patienten ist die Diagnose ein tiefgreifender Einschnitt“, erklärt der erfahrene Mediziner. Nach der Akutbehandlung müssen sich Patienten einer lebenslangen Nachsorge unterziehen, was regelmäßige CT-Kontrollen und die Einnahme von Medikamenten einschließt. Die neue Leitlinie gibt dazu detaillierte Hinweise. Besonders wertvoll aus Expertensicht: In die Leitlinie wurde erstmals ein Kapitel zur Rehabilitation nach der Akutbehandlung aufgenommen. „Betroffene müssen lernen, ihren Körper allmählich wieder zu belasten, was am besten unter engmaschiger medizinischer Überwachung geschieht“, betont Dr. med. Koshty.
Leitlinie zur Aortendissektion betont psychische Folgen des Aorta-Einrisses
Eine Aortendissektion kann nicht nur tiefgreifende organische Auswirkungen haben, sondern hinterlässt auch Spuren in der Psyche. Viele Betroffene sehen sich von einem Tag auf den anderen mit einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert. „Immer wieder leiden Patienten nach dem Vorfall unter Depressionen oder einer posttraumatischen Belastungsstörung“, schildert Dr. med. Koshty. Die neue Leitlinie geht auch auf diesen Aspekt ein und gibt Empfehlungen, wie Betroffenen optimal geholfen werden kann.