Essen und Trinken sollten nie nur unter rein funktionalen Aspekten zur Versorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen betrachtet werden. Auch die Verknüpfung mit erzieherischen Verboten und Ermahnungen ist nicht sinnvoll. Statt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, bloß bei der Ernährung ihrer Sprösslinge nichts falsch zu machen, sollten Eltern ihren Kindern vor allem Freude, Spaß, Neugier und Genuss vermitteln. Wichtige Basis für diese positive Einstellung sind Mahlzeiten in einer entspannten Atmosphäre ohne Zeitdruck und Ablenkungen. Und das Angebot auf dem Tisch sollte natürlich auch die Ess-Vorlieben der Kinder berücksichtigen. Gleichzeitig kann behutsam auch immer wieder das Interesse für neue Geschmackserlebnisse geweckt werden. Dies sollte nicht mit Gesundheitsargumenten, sondern mit Genussaspekten motiviert werden. „Genuss ist elementarer Bestandteil der Selbstfürsorge und trägt zur seelischen Balance bei“, betont der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg), der als Experte u. a. die Portale genuss-tut-gut.de sowie komm-in-schwung.de mitgestaltet hat. Er appelliert an Eltern, daran zu denken, Mahlzeiten optimalerweise als kleine Genussinseln im täglichen Tagesablauf zu gestalten. Damit schaffen sie die besten Voraussetzungen für ein gesundes Ernährungsverhalten ihrer Sprösslinge.