Resistente Bakterien stellen weltweit ein wachsendes Problem dar. Eine Forschergruppe des Universitätsklinikums Freiburg hat in einer 2019 in der Fachzeitschrift „Nature Microbiology“ veröffentlichten Untersuchung [14] aufgezeigt, dass sich solche gefährlichen Keime vor allem auch über Krankenhäuser verbreiten. Eine besondere Gefahr geht dabei von dem Bakterium Klebsiella pneumoniae aus. Der Erreger ist ein weit verbreiteter Auslöser von Krankenhausinfektionen. Darunter versteht man Infektionen, die während eines Aufenthalts oder einer Behandlung in einem Krankenhaus auftreten. Auf Intensivstationen in Europa gehört Klebsiella pneumoniae zu den drei häufigsten Erregern von Harnwegsinfektionen, Lungenentzündungen und sogenannten Blutstrominfektionen, einer häufig tödlich verlaufenden Sepsis [15]. Infolge des übermäßigen Antibiotikaeinsatzes sind diese Keime meist gegen mehrere Antibiotika resistent [15]. Demgemäß hat auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Krankheitserreger bereits als „dringende Gefahr für die Gesundheit des Menschen“ eingestuft [16].
Mangel an neuen antibiotischen Substanzen erfordert neue Therapiestrategien
Die Neuentwicklung antibiotischer Substanzen kann mit dem Anstieg der Resistenzen nicht Schritt halten. So ist seit den 1980er Jahren keine neue Klasse von Antibiotika mehr bekannt geworden [17]. Neue Wirkstoffe können nicht mehr schnell genug entwickelt werden, da es vor allem an den finanziellen Ressourcen mangelt. Denn die Erforschung neuer Antibiotika ist langwierig und kostspielig, zudem sollten neue Subtanzen nur im Notfall eingesetzt werden, wenn die vorhandenen Antibiotika unwirksam sind. Im Rahmen eines kürzlich von der „Initiative Innovative Arzneimittel“ – eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und der pharmazeutischen Industrie – finanzierten Projekts wurde geschätzt, dass das Inverkehrbringen eines neuen Arzneimittels 1 Milliarde Euro kosten könnte [17]. Dies ist mit ein Grund, warum sich viele der großen Pharmafirmen inzwischen aus der Antibiotikaforschung zurückgezogen haben [18].
Senföle wirken 3fach – gegen Bakterien, Viren und Entzündungen
„Ein Umdenken in der Behandlung von Infektionen ist demzufolge dringend erforderlich“, erklärt Prof. Günther. „So können zum Beispiel bei einfachen Infektionen wie Blasenentzündungen oder Erkältungskrankheiten bevorzugt arzneilich wirksame Pflanzensubstanzen wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich eingesetzt werden“, betont der Experte. In diesem Sinne werden in der für Ärzte wichtigen Behandlungsleitlinie „Unkomplizierte Harnwegsinfektionen“ erstmals auch Behandlungsstrategien empfohlen, die auf Antibiotika verzichten [19]. Dazu zählen entzündungshemmende Substanzen, insbesondere aber auch der Einsatz von umfangreich untersuchten pflanzlichen Arzneimittel wie zum Beispiel eine Kombination aus Senfölen von Kapuzinerkresse und Meerrettich. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Pflanzenkombination in der Therapie von akuten unkomplizierten Infektionen der Harn- und Atemwege ist durch Studien umfassend wissenschaftlich dokumentiert [20-23].
So belegen Laboruntersuchungen der Universität Freiburg [6,7] sowie weitere internationale Forschungsarbeiten [8-13], dass die in den beiden Pflanzen enthaltenen Senföle eine ausgeprägte antibakterielle Wirkung gegenüber einer Vielzahl von Krankheitserregern besitzen. Dazu gehören zum Beispiel auch multiresistente Bakterien wie K. pneumoniae oder E. coli, gegen die viele der chemisch-synthetischen Antibiotika immer häufiger wirkungslos sind [24]. Weitere Laboruntersuchungen bestätigen zudem die antivirale [25-27] und entzündungshemmende Wirkung der Senföle [28-36]. „Wegen des umfassenden antiinfektiven Wirkungsprofils der Senföle sowie der passiven Reduktion der Antibiotikaresistenzen sollte die Pflanzenkombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich bei Blasenentzündungen und Erkältungskrankheiten als erfolgsversprechende Therapieoptionen eingesetzt werden“, erläutert Prof. Günther. Zudem werde auf Grund der umfassenden Wirkansätze der Senföle bei Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen gegen diese Pflanzensubstanzen deutlich erschwert, resümiert der Mikrobiologe.
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