Felix Schnabels Universitätsjahre oder Der deutsche Student von August Jäger


 
August Jäger führt uns in seinem 1835 unter seinem Biernamen „August von Schlumb“ veröffentlichten Beitrag zur Sittengeschichte des neunzehnten Jahrhunderts in die akademische Gesellschaft dieser Zeit in ein Deutschland, das aus vielen verschiedenen Staaten besteht, und in dem ein großer Teil der Studentenschaft ein einiges Deutschland ohne Grenzen anstrebt, in die Zeit des Vormärz, den Anfängen der bürgerlichen Revolution. Zu jener Zeit gehörte ein flotter Student einem Corps, einer Landsmannschaft oder einer Burschenschaft an, wo ein strenger Komment das Für-, Gegen- und Miteinander der Studierenden regelt.

Bereits während seiner Schulzeit sucht Jägers Protagonist Schnabel die Nähe von Studenten und hat als Pennäler schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie herrlich seine Zeit als flotter Bruder Studio verlaufen wird. Sein erster Studienort ist Jena, die Stadt der Urburschenschaft, wo er sich als Student der evangelischen Theologie einschreibt und schnell beim Corps Franconia aktiv wird.

Schnabel teilt mit uns Freud und Leid jener Zeit, lässt uns an studentischen Feiern teilnehmen, imponiert als stets bereiter Fechter und Duellant, ist ein anerkannter Biertrinker, erfreut sich als guter Tänzer der Beliebtheit bei der holden Weiblichkeit und lässt uns gar im geziemenden Rahmen an seinen Liebesaffären teilhaben. Durch seine ganz besondere Lebensart lernen wir nicht nur das Studentenleben in Jena kennen, sondern auch in Leipzig, Halle, Erlangen, Würzburg, Göttingen, Marburg, Gießen, Heidelberg, Straßburg, Freiburg, Tübingen und München kennen.

Die Neuauflage des WHB Verlages passt, neben einer Verwendung lateinischer Buchstaben, den Text die neue deutsche Rechtschreibung an, die dem Lesefluss förderlich sind. Zur Erläuterung verwandter Burschensprache findet man im Anhang ein Glossar burschikoser Ausdrücke aus dem Band „Burschicoses Wörterbuch“, welches ebenfalls im WHB Verlag erschienen ist.

Das Buch mit festem Einband, Fadenheftbindung, Kapitalband und Lesebändchen eignet sich nicht nur als Geschenk für korporierte Studenten, Schlaraffen, Vertreter des Adels, sondern für jeden historisch Interessierten.

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