Gaspreisentwicklung – Prognosen für 2017-2020


Mehr als 20 Millionen Haushalte in Deutschland nutzen Gas zum Heizen und Kochen. Nach den fallenden Gaspreisen der vergangenen drei Jahre wird der Brennstoff in diesem Jahr erstmals wieder teurer. Für das Jahr 2017 hat der russische Gasförderkonzern Gazprom, der auch Deutschland mit Gas beliefert, eine Preiserhöhung von 10 Prozent angekündigt.

Energieexperten prognostizieren Gasspreissteigerungen

Energieexperten zufolge wird der steigende Ölpreis sowie die Gaspreissteigerungen an verschiedenen Terminbörsen den Gaspreis für die Verbraucher weiter in die Höhe treiben. Seitens der Verbraucherschützer wird den Kunden geraten, sich nach einem günstigen Neuvertrag umzuschauen und gezielt Tarife mit einer möglichst langen Preisgarantie auszuwählen. Vor allem in der Heizperiode sind die Gaspreise für private Verbraucher starken Schwankungen unterworfen. Durch einen Preisvergleich und einem Wechsel zu einem günstigeren Gasanbieter sparen Verbraucher abhängig von ihrem Wohnort bis zu mehrere hundert Euro Energiekosten pro Jahr.

Die Haushalte können sich deutschlandweit unter mehr als 100 Anbietern entscheiden, weshalb sich in den meisten Fällen ein Gaspreisvergleich lohnt. Weitere Informationen bietet z.B. verivox.de. Wann steigen die Gaspreise? Trotzdem sie nicht mehr an den Ölpreis gebunden sind, reagieren Gaspreise stark auf unterschiedliche Energiemarktpreise. Werden die Erdöl-Fördermengen durch die OPEC Staaten gesenkt, wird Öl knapp und dadurch teurer. Deshalb kaufen Stromanbieter für ihre ölgetriebenen Blockheizkraftwerke und Gaskraftwerke vermehrt Gas. Dadurch steigen die Gaspreise. Allerdings dürfen die Versorger die gestiegenen Kosten nicht in unbegrenzter Höhe auf die Gaspreise aufschlagen. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs ist eine Preisanhebung nicht gerechtfertigt, wenn der Versorger diese hätte vermeiden können.

Momentan werden günstige Neukundentarife angeboten

Wann fallen die Gaspreise? Die meisten Gasversorger geben gesunkene Einkaufspreise erst dann an ihre Kunden weiter, wenn die allgemeinen Energiemarktpreise längere Zeit auf einem niedrigen Niveau und die Gasspeicher voll sind. In den letzten Jahren war dies der Fall. Deshalb gibt es momentan sehr günstige Neukunden-Tarife. Der Gaspreis hängt ebenfalls von den Förderorten ab. Dadurch ergibt sich ein Problem, denn in Deutschland existieren keine Förderstandorte, da Deutschland bei der Gasversorgung ein Importstaat ist. Gasimportierende Staaten wie Deutschland schließen oft längerfristige Lieferverträge mit ihren Vertragspartnern in den Förderstaaten ab.

Gaspreisentwicklung ist abhängig von Förderstaaten

Dies hat eine gewisse Abhängigkeit hinsichtlich der Gaspreisentwicklung zur Folge und unterliegt nicht den nationalen, sondern viel mehr den globalen Marktgesetzen. Einen wichtigen Einfluss auf die Gaspreisentwicklung haben auch Vereinbarungen und die damit verbundenen Probleme, die zwischen Liefer- und Transitstaaten entstehen. Russland zählt weltweit zu den größten Gasproduzenten, dessen Lieferungen durch den aktuellen Ukraine-Konflikt betroffen sind. Deutsche Gasversorger befassen sich deshalb seit einiger Zeit mit der Suche nach Alternativen, um einer Abhängigkeit zu entgehen.

Eine Möglichkeit bietet das “Hydraulic Fracturing”, besser bekannt als Fracking. Mit dieser Methode werden Erdgasvorkommen mithilfe tiefer Bohrungen im Boden genutzt. Nach der Bohrung werden Chemikalien, die nach Informationen der Gasunternehmen harmlos sind, in die Löcher gepumpt. Die in den USA durchgeführten ersten Bohrungen zeigten positive Ergebnisse, wobei die Umweltfolgen bisher nicht eingeschätzt werden können. In den USA kam es ebenso wie in Deutschland bereits zu Vorfällen, bei denen durch Chemikalien verseuchtes Grundwasser festgestellt wurde. Deshalb werden Deutschlands Gasanbieter auch in naher Zukunft ihr Gas von Russland beziehen.

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