“Geschichte Mitteldeutschlands“ endet mit der “Lutherin“

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„Katharina von Bora – Nonne, Geschaeftsfrau, Luthers Weib“ am 20. September, 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN

„Meine Kaethe hatte ich damals nicht lieb, denn ich hatte den Verdacht, sie waere stolz und hoffaertig“, bekannte Martin Luther viele Jahre nach seiner Eheschliessung mit Katharina von Bora. Doch was als Vernunftehe zwischen dem aufruehrerischen Moench und der entlaufenen Nonne begann, wurde schliesslich eine wirkliche Liebesbeziehung. Klug, gebildet und geschaeftstuechtig verschaffte sich Katharina ueberdies Respekt nicht nur bei ihrem Ehemann, sondern auch bei vielen ihrer Zeitgenossen. Fuer die Gegner der Reformation aber blieb die Verbindung ein Skandal und Katharina „die Moenchshure“.

Fuer die junge saechsische Adlige ist das Mittelalter am Karsamstag 1523 vorbei, als sie aus dem Kloster Marienthron in Nimbschen bei Grimma flieht. Seit 1515 ist die selbstbewusste, gebildete und eigensinnige Katharina mit Gott verheiratet. Sie deutet die Zeichen der neuen Zeit auf ihre Weise: Bei Nacht, mit elf anderen Nonnen, flieht sie ueber die Klostermauer, hin zu Luther. 1525, auf dem Hoehepunkt des Bauernkrieges, wird sie seine Frau – nach einer enttaeuschten Liebe zu einem anderen Mann. Schwere Krankheiten, die gemeinsamen Kinder, der Hass der Reformationsfeinde und die wirtschaftlichen Erfolge aber schweissen Katharina von Bora und Martin Luther zusammen. In vielen Texten hebt er hervor, dass sein Werk und dass der Reformation nicht so gut gediehen waere, ohne die tuechtige, sorgende und Anteil nehmende Kaethe.

In nur 15 Jahren macht sie aus dem Hause Luther ein gut florierendes mittelstaendisches Unternehmen und aus ihrem Mann einen der groessten Grundbesitzer Wittenbergs. „Sie hat allein die ganze Herrschaft in ihrer Hand“ sagt Luther einmal. Ihre Bildung, ihr Selbstbewusstsein, ihr Stolz, ihre Erfolge machen Katharina von Bora – „die Lutherin“ – zur Vorzeigefrau der Reformation.

Achtung Redaktionen: Bilder sind unter www.ard-foto.de abrufbar. Der Film wird nach der Sendung sieben Tage online abrufbar sein unter: www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands. Dort sind auch weitere Informationen zur Staffel zu finden.

MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Redaktion Neue Medien
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