Zur Grundsteinlegung des Berliner Schlosses mahnt die Gesellschaft Berliner Schloss e.V., nicht nur die Rekonstruktion der historischen Fassaden umzusetzen, sondern auch im Inneren des Berliner Schlosses, historische Elemente wieder aufzubauen. „Bei aller Freude darüber, dass der Wiederaufbau des Berliner Schlosses mit der Grundsteinlegung vorankommt, sollten wir heute schon an Morgen denken. Um die volle kunst- und kulturhistorische Bedeutung des Schlosses zu entfalten, muss die Rekonstruktion wichtiger historischer Raumfolgen gleich im Rahmen des Nutzungskonzeptes Humboldtforum erfolgen“, sagt Klaus Jürgen Velke, Vorsitzender der Gesellschaft Berliner Schloss e.V. „Eben deshalb ist es unabdingbar, einen kleinen Teil des Humboldtforums als Schloss für Besucher erfahrbar zu machen.“
Die historische Außenfassade braucht im Innern eine logische Entsprechung. Nur so verbinden und versöhnen sich überzeugend die Architektur des Berliner Schlosses mit der Nutzung als Humboldtforum. Mit der Wiederherstellung des Schlüterschen Treppenhauses sowie der Räume vom Schweizer Saal bis zum Weißen Saal, könnte unter Berücksichtigung der zum Berliner Schloss vorhandenen Objekte – Bilder, Wandteppiche, Möbel, Skulpturen, Plastiken – und in Verbindung mit den Objekten der außereuropäischen Sammlungen ein tatsächlicher Dialog der Weltkulturen stattfinden. „Wichtig ist, dass vor allem die historische
Raumstruktur bereits jetzt hergestellt wird. Noch vorhandene Ausstattungsobjekte des alten Berliner Schlosses könnten so an ihren Originalorten verbaut werden, ohne dass eine Präsentation von Ausstellungsobjekten der außereuropäischen Sammlung damit beeinträchtigt wäre“, sagt Klaus Jürgen Velke.
Leider sei es bis heute nicht gelungen, das von Prof. Dr. Klaus Dieter Lehmann entwickelte Konzept des Humboldtforums aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft in die Niederungen der praktischen Umsetzung in ein Museumskonzept zu führen.