Eine Knochenmarkspende kann Leben retten. So geschehen im letzten Jahr bei Guido Westerwelle, der erstmalig am vergangenen Wochenende wieder in der Öffentlichkeit zu sehen war. Seine Botschaft war klar: Leukämie macht vor niemandem halt. Und: Wer kann, sollte sich als Spender in einer der 26 Stammzell- und Knochenmarkspenderdateien registrieren lassen. Die Deutsche Stammzellspenderdatei sucht täglich nach jungen Stammzellspendern, die im Fall der Fälle Hoffnung auf Leben schenken.
Viele Menschen interessieren sich dafür, sich als Spender registrieren zu lassen, haben aber immer noch unbegründete Ängste. Zum Beispiel über mögliche Ne-benwirkungen einer etwaigen Knochenmarkentnahme. Denn viele verwechseln Knochenmark mit Rückenmark und fürchten bei dem Eingriff die Gefahr einer Querschnittlähmung. Diese Ängste sind völlig unbegründet. Mangelndes Wissen rund ums Thema sorgt häufig dafür, dass Spender kurz vor der eigentlichen Spende doch noch „abspringen“. Die DSD klärt ihre Spender deshalb schon bei der Typisierung bestmöglich auf.
Nur einer von tausend registrierten Spendern spendet tatsächlich.
Für viele Leukämiepatienten ist eine Stammzelltransplantation oftmals die letzte Chance auf Leben. Doch dafür muss zunächst ein passender Spender gefunden werden, dessen genetische Merkmale mit dem des Empfängers nahezu übereinstimmen, man nennt diese Paare auch „ge-netische Zwillinge“. Entnommen werden die Stammzellen aber nicht am Rückenmark, wie es viele missverständlich immer noch glauben! In
95 Prozent der Entnahmen werden lebensrettende Stammzellen aus dem peripheren (fließenden) Blut entnommen. Das geschieht ähnlich der bekannten Plasmaspende. In nur rund fünf Prozent der Fälle werden Stammzellen in einer Knochenmarktransplantation übertragen. Die Ent-nahme beim Spender erfolgt in einer kleinen OP. Und genau hier liegt das Missverständnis vor – Knochenmark entnimmt man aus dem Be-ckenknochen. Rückenmark hingegen kann nicht gespendet werden, da es ein Teil vom zentralen Nervensystem ist und die Verbindung zwischen den peripheren Nerven (z.B. im Arm) und dem Gehirn darstellt.
Ein blauer Fleck für ein Menschenleben.
Die Art der Entnahme entscheidet immer der behandelnde Transplanteur. Sollte also eine Stammzellspende über eine Knochenmarkentnahme durchgeführt werden, ist für diesen operativen Eingriff eine Vollnar-kose notwendig. Es gilt hier das allgemeine Narkoserisiko. An der Entnahmestelle können sich Blutergüsse bilden, die nach wenigen Tagen verblasst sind. Das Knochenmark regeneriert sich selber in kurzer Zeit. Zurück bleibt für ein paar Tage ein blauer Fleck.
Anforderung Entnahmeset: (http://www.deutsche-stammzellspenderdatei.de/entnahmeset/)