Im Anschluss an den Prolog (Text: Dr. Karlheinz Gradl), der philosophisch an die Verbindung von Glas, Musik und Natur heranführte, leitete Hans-Jürgen Gerung seine künstlerische Interpretation einer Zeitreise mit Glas ein. In vier Mediationen ausgearbeitet, beginnt die Reise in Mesopotamien und Ägypten -dort, wo die Wurzeln unseres Handels- und Staatensystems liegen. Zwei weitere Hauptpunkte auf der Zeitreise stellen die Glaskunst in Venedig und Kirchenfenster dar, bevor der Weg zur heutigen, modernen und industriellen Glasproduktion führt.
Künstlerisch drückte Hans-Jürgen Gerung die verschiedenen Mediationen auf unterschiedlichen Saiteninstrumenten aus. Von der arabischen Laute über Streichinstrumente bis hin zur Orgel bewegte sich der Künstler auf traditionellen Wegen der Musik. Diese klassischen Elemente wurden mit computergenerierten Tönen angereichert, die zu den live vorgetragenen Partituren zugeschaltet sind. Damit erzeugte der Komponist einen unverwechselbaren musikalischen Effekt, der die Dynamik von Glas als aus Natur gewonnenem Stoff, der durch Menschenhand und Technik zu einem künstlichen Endprodukt hergestellt wird, enthüllt. Jede Mediation verband Gerung darüber hinaus mit Bildern – eine Verknüpfung seiner Musik mit bildender Kunst ist in seinen Werken allgegenwärtig. Motive zu Glas in Form von ausdrucksstarken Zeichnungen, Malereien und Fotografien wurden zum Klang der Musik auf eine Leinwand projiziert. Das Ergebnis: ein außerordentlich kreatives Gesamtkunstwerk, das bei den Gästen auf Lob und Anerkennung stieß.
Mit seinem neuesten Werk, das er eigens für Glas Trösch kreierte, möchte Hans-Jürgen Gerung möglichst viele menschliche Sinne ansprechen. Das Bestreben des Künstlers liegt vor allem darin, die unterschiedlichen Einzeldisziplinen wie Musik, Gesang und Malerei zu einem Gesamtkunstwerk zu verbinden.
Bildrechte: Glas Trösch GmbH