Was sind Herbstgrasmilben?
Herbstgrasmilben zählen zu den Trombicula-Arten. Obwohl es weltweit über 1.500 Arten gibt,
sind in Europa nur zwei Spezies für den Befall bei Hunden und Katzen bedeutsam:
(Neo)Trombicula autumnalis und Straelensia cynotis. Nur als Larven befallen die auch als
Grasmilben bezeichneten Parasiten ihren Wirt. In dieser Form besitzen sie eine mit dem Auge
sichtbare Länge von 0,3 bis 0,4 Millimeter und zeigen eine charakteristisch orangene Farbe. Mit
ihren kräftigen Kieferklauen ritzen sie die oberflächliche Hautschicht auf und ernähren sich von
dem austretenden Sekret. Nach etwa einer Woche lassen die Milbenlarven von ihrem Wirt ab.
Auf dem Boden entwickeln sich Herbstgrasmilben dann weiter: Sie häuten sich zuerst zu
Nymphen und schließlich zu ausgewachsenen Milben. In diesen beiden Entwicklungsstadien
sind sie jedoch nicht mehr auf einen Wirt angewiesen.
Woran erkennt man einen Befall mit Herbstgrasmilben?
Ist eine Katze von Grasmilben befallen, geben die Parasiten zur Nahrungsaufnahme ihren
Speichel in die Haut des Wirts ab. Das führt zu einer Immunreaktion, die sich vor allem in
einem starken Juckreiz äußert. Er kann für Ihre Katze so quälend sein, dass es zu
Verhaltensauffälligkeiten wie Unruhe, Aggressivität oder übermäßigem Putzverhalten kommt.
Auch neurologische Beschwerden wie Krampfanfälle wurden in sehr schweren Fällen
beobachtet.
Die kleinen Plagegeister befallen Tiere vor allem an den Hautstellen, über die sie auf den Wirt
gelangen. Das sind bei der Katze über den Bodenkontakt die Pfoten (insbesondere zwischen
den Zehen), die Beine sowie der Brust- und Bauchbereich. Über das Abstreifen von
Grashalmen können die Parasiten ebenso am Kopf Ihrer Katze zu finden sein, vor allem am
Nasenrücken und an den Ohrrändern. Hier sind bei einem Milbenfall oftmals Hautrötungen
sowie entzündete und aufgekratzte Hautstellen feststellbar. Durch das ständige Kratzen können
sogar haarlose Hautareale entstehen.
Was kann man gegen einen Befall mit Herbstgrasmilben tun?
Vorbeugende Maßnahmen gegen einen Befall mit Grasmilben sind bei Katzen mit Zugang nach
draußen nur begrenzt möglich. Sinnvoll ist es, Gebiete zu meiden, in denen im Vorjahr
Herbstgrasmilben auftraten. Bei Freigängerkatzen ist dies oftmals jedoch nicht beeinflussbar.
Es kann aber hilfreich sein, wenn Sie Ihre Katze lediglich bei kühleren Tageszeiten nach
draußen lassen, da die Parasiten in diesem Zeitraum weniger aktiv sind. In betroffenen privaten
Gärten empfiehlt es sich, den Rasen regelmäßig kurz zu mähen. Unter Umständen kann auch
eine wiederholte Antiparasitika-Anwendung erwogen werden.
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze bereits von Grasmilben befallen ist und die typischen
Symptome zeigt, ist ein Besuch in einer tierärztlichen Praxis sinnvoll. Hier lässt sich ein Befall
durch eine mikroskopische Diagnose bestätigen. Ist der Juckreiz stark ausgeprägt und
bestehen Entzündungen, können betroffenen Tieren juckreizlindernde und
entzündungshemmende Medikamente Erleichterung verschaffen. Zudem lässt sich durch die
Behandlung verhindern, dass die Haut durch anhaltendes Kratzen weiter beansprucht wird.