Ein sinnvoller, begrenzter Umgang mit den Medien ist aber gerade im Kindesalter äußerst wichtig. Denn die Intensität der Mediennutzung hat u. a. nachweislich Auswirkungen auf das Körpergewicht der Kinder. Das bestätigt die IDEFICS-Studie, bei der unter Leitung von Prof. Wolfgang Arendt (Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, Bremen) bei über 11.000 zwei- bis neunjährigen Kindern in acht europäischen Ländern der Zusammenhang zwischen Lebensstil und Entwicklung von Übergewicht untersucht wurde. Das Resultat: Mit jeder zusätzlichen Stunde, die ein Kind am Tag vor dem Fernseher verbringt, steigt die Wahrscheinlichkeit um 22 Prozent, zur Gruppe mit dem größten Zuwachs beim Body-Mass-Index zu gehören. Diese Gefahr wächst um 33 Prozent, wenn das Fernsehgerät im Kinderzimmer steht und um 22 Prozent, wenn während des Essens ferngesehen wird. Die Studie lässt außerdem Rückschlüsse darauf zu, dass das Wohlbefinden der Kinder durch viel Fernsehen und Computernutzung negativ beeinflusst wird. Das äußert sich durch vermehrte emotionale und psychische Probleme.
Die Stiftung Kindergesundheit plädiert dafür, dass Kinder unter zwei Jahren überhaupt nicht fernsehen sollten, Vorschulkinder höchsten 30 Minuten am Tag, Grundschüler maximal 45 Minuten und Elf- bis Dreizehnjährige rund 60 Minuten. Zudem rät sie zu einem medienfreien Tag pro Woche für die ganze Familie. Um diese Ziele erreichen zu können, sollte ein eigener Fernseher im Kinderzimmer tabu sein. Ganz wichtig ist darüber hinaus, dass Eltern ihre Sprösslinge von klein auf zu einem bewegungsfreudigen Lebensstil motivieren und Alternativen zum passiven Hocken vor Medien aufzeigen. Tipps und Anregungen, wie dies altersadäquat gelingt, gibt z. B. das von Experten konzipierte Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de.