Jazzschool München erhält staatliche Anerkennung für ihre Berufsfachschule

„Der Weg zur staatlich anerkannten Ausbildung war für uns lange. Schließlich bietet unser Verein neben offenem Unterricht für Laien mit seiner Intensivausbildung schon seit 1985 ein Programm für angehende Berufsmusiker an. Die bayerische Sonderform der Berufsfachschule für Musik war aber die einzige Chance für uns, auch einen staatlichen Abschluss zu vergeben.“, erklärt Franz-David Baumann, Schulleiter und 2. Vorsitzender des Neue Jazzschool München e.V.

32 Schüler absolvieren aktuell die 30 Wochenstunden in Fächern wie Hauptfachinstrument, Ensembleleitung, Recording, Arrangement, Musikbusiness, Unterrichtsmethodik oder Ensemblespiel. Sie bereiten sich darauf vor, an privaten Musikschulen zu unterrichten, Laienchören und –ensembles zu leiten, sowie als Live- und Studiomusiker zu arbeiten. Gleichzeitig können die Schüler bei guten Leistungen ihre Mittlere Reife nachholen. Ein Teil von ihnen lässt sich danach zum Fachlehrer für Musik und Kommunikationstechnik am Staatsinstitut Ansbach ausbilden oder bereitet sich auf ein Studium an einer Musikhochschule vor. „Und die Quote unter unseren Absolventen, die zu einer Aufnahmeprüfung antreten und diese auch bestehen, kann sich sehen lassen“, betont Franz-David Baumann.

Wegen der neu erlangten Anerkennung dürfen die Münchner Berufsfachschüler ihre Abschlussprüfungen jetzt an der Jazzschool ablegen. Die vorhergehenden Jahrgänge absolvierten dort eine staatlich genehmigte Ausbildung und mussten an einer anderen Berufsfachschule für Musik beweisen, was sie am Münchner Institut gelernt hatten. Dank des neuen rechtlichen Status‘ darf der Verein ab dem Schuljahr 2012/13 außerdem ein drittes, pädagogisches Zusatzjahr einrichten. Damit können Absolventen nach zwei Jahren Berufsfachschule ihre Chancen auf dem Unterrichtsmarkt verbessern und erhalten die Unterrichtserlaubnis für öffentlich geförderte Sing- und Musikschulen bis zur Mittelstufe.

Durch die staatliche Anerkennung verbessert sich die Situation der Jazzschool und ihrer Schüler aber auch anderweitig: Der Verein erhält für seine Berufsfachschule ab 2012 die vollen staatlichen Zuschüsse eines privaten Trägers, die Auszubildenden bekommen einen höheren Schulgeldersatz als Unterstützung der Regierung Oberbayern und die Bahnfahrer unter ihnen können vergünstigte Fahrkarten nutzen. Die nächste Aufnahmeprüfung für die Berufsfachschule des Neue Jazzschool München e.V. ist am 22. und 23. Juni 2012.

Zur Feier der staatlichen Anerkennung widmen sich die Dozenten Franz-David Baumann (Trompete, Komposition, Bandeader) , Alexander von Hagke (Saxophon), Volker Giesek (Piano), Stephan Treutter (Schlagzeug) und Gastmusiker Christian Lachotta (Bass) im Münchner Künstlerhaus neuen Arrangements bekannter Jazzstandards und Modern Jazz-Kompositionen aus Baumanns Feder. Dass die Jazzschool-Lehrer nur selten gemeinsam auf der Bühne stehen, liegt an ihren zahlreichen eigenen Projekten. So hat Alexander von Hagke für seine Aktivitäten mit der Heavy-Metal-Jazzband „Panzerballett“ und dem Klassik-Jazz-Crossover-Quartett „Passo Avanti“ den Bayerischen Kunstförderpreis 2011 erhalten. Und Franz-David Baumann wurde für seine Kompositionen von Jazz-Musicals für Kinder mehrfach mit dem Medienpreis Leopold ausgezeichnet. Um neue Talente zu fördern, präsentieren die Dozenten im Künstlerhaus ausgewählte Schüler und Absolventen aus den Ausbildungs- und Unterrichtsprogrammen der Jazzschool. Mehr Informationen gibt es auf www.jazzschool.de oder unter 089/ 72635296-0.

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