Mit dem Alter steigt das Risiko einer Brustkrebserkrankung. Das
zeigt sich auch im aktuellen Evaluationsbericht der
Kooperationsgemeinschaft Mammographie: Die Brustkrebsentdeckungsrate
im Mammographie-Screening-Programm steigt mit dem Alter der Frau
stetig an.
Die aktuelle Auswertung erfasst die Screening-Teilnehmerinnen in
5-Jahres-Altersgruppen. Bei 50- bis 54-jährigen Frauen, die das erste
Mal die Untersuchung durchführen lassen, findet das Screening bei 6
von 1000 Frauen Brustkrebs. Mit höherem Alter steigt auch die
Entdeckungsrate kontinuierlich an und ist am höchsten für die
Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen. Von ihnen erhalten 15 von 1000
Frauen die Diagnose Brustkrebs.
Bei Frauen, die wiederholt am Screening teilnehmen, wird im
Vergleich seltener Brustkrebs diagnostiziert. In der Altersgruppe von
50 bis 54 Jahren betrifft das rund 4 von 1000 untersuchten Frauen.
Sind sie älter als 64 Jahre, spürt die Mammographie bei doppelt so
vielen Frauen bösartige Tumore auf.
„Diese Ergebnisse haben wir erwartet“, sagt Vanessa Kääb-Sanyal
von der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Denn je häufiger
Brustkrebs mit zunehmendem Alter vorkommt, desto häufiger wird im
Screening auch Krebs entdeckt.
Die meisten der 17.300 im Screening entdeckten Karzinome sind in
einem frühen, prognostisch günstigen Stadium. Rund 82 Prozent sind
höchstens 20 Millimeter groß und 80 Prozent ohne Lymphknotenbefall.
„Wir können jedoch auch sehen, dass das Risiko für einen
prognostisch ungünstigen Brustkrebs dann etwas erhöht ist, wenn eine
Frau erst im höheren Alter zum ersten Mal eine Mammographie machen
lässt“, sagt die kommissarische Geschäftsstellenleiterin Kääb-Sanyal.
Denn rund 33 Prozent der bei den 65- bis 69-jährigen
Erstteilnehmerinnen entdeckten Karzinome sind größer als 20
Millimeter oder haben bereits in die Lymphknoten gestreut. In der
Altersgruppe von 50 bis 54 Jahren ist der Anteil mit 25 Prozent
geringer.
„Die aktuellen Ergebnisse belegen die hohe Qualität des deutschen
Mammographie-Screening-Programms“, betont Kääb-Sanyal. „Wir finden
Brustkrebs in einem frühen Stadium und können dabei die Belastung der
Frauen so gering wie möglich halten.“ Von den rund 2,8 Millionen
gescreenten Frauen im Berichtsjahr 2012 wurden rund 5 Prozent noch
einmal zu einer ergänzenden Untersuchung mit Abtasten, Ultraschall
oder Mammographie wiedereinbestellt. Bei gut einem Prozent wurde eine
Gewebeentnahme erforderlich. Durchschnittlich wurde bei 6 von 1000
untersuchten Frauen Brustkrebs entdeckt.
Hintergrund:
Krebs in Deutschland | Brustkrebsneuerkrankungen
Jährlich erkrankten über 70.000 Frauen in Deutschland neu an
Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2013); rund 17.500 Frauen sterben
jedes Jahr daran. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an
Brustkrebs zu erkranken.
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
2002 beschließt der Deutsche Bundestag parteiübergreifend, das
Mammographie-Screening-Programm in Deutschland einzuführen. Im August
2003 wird in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen
Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die
Kooperationsgemeinschaft Mammographie gegründet. Ihre Aufgabe ist die
Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des
Mammographie-Screening-Programms. Im Jahr 2005 gehen die ersten
Screening-Einheiten an den Start. Seit 2009 ist das Programm in
Deutschland flächendeckend umgesetzt. Heute wird das
Mammographie-Screening von 95 Screening-Einheiten an rund 400
Standorten angeboten.
Die Evaluations- und Qualitätsberichte der
Kooperationsgemeinschaft sind veröffentlicht unter
http://newsroom.mammo-programm.de. Frauen können sich informieren
unter www.mammo-programm.de
Pressekontakt:
Pressestelle Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Corinna Heinrich
Telefon: 030/319985130
E-Mail: cheinrich@koop-mammo.de