Liebe, Schuld und Religion

Alexander-Franz Gottlieb: „Es duftet nach Herbst“
Taschenbuch, 106 Seiten
ISBN 978-3-939948-10-0
€ 9,95
Tordenfjord Verlag

Liebe, Schuld und Religion

Fesselndes und kompromissloses Erstlingswerk eines jungen Österreichers im Tordenfjord Verlag

Oscar ist mit 22 Jahren in einem perfekten Alter, um das tatsächliche Leben kennen zu lernen.
Doch Oskar ist nicht wie andere junge Leute. Er leidet unter extremen Selbstzweifeln und diversen Phobien, die ihm das Leben zur Hölle machen.
Kurz entschlossen tritt er der katholischen Kirche bei und hofft – mit Gottes Hilfe – Erlösung zu finden. Doch schnell merkt er, dass auch hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Der Automatismus scheint über allem zu stehen, der tatsächliche Sinn des Glaubens verwässert.
Die Situation eskaliert, als Oskar die junge Jüdin Sarah kennen lernt, die jemanden aus der Gemeinde heiraten und dafür ihren Glauben ablegen will. Oskar liebt Sarah. Und auch sie scheint ihn zu lieben. Aber hat diese Liebe überhaupt eine Chance? Wissen beide eigentlich, was sie wirklich wollen und vom Leben erwarten?

Auf nur 106 Seiten beschreibt Gottlieb ein Szenario, das vor Eindringlichkeit nur so strotzt. Es spiegelt die Hoffnungslosigkeit einer Generation wider, die verloren im Hier und Jetzt nach Perspektiven für ein erfülltes und zufriedenes Leben suchen und scheitern.
Oskar sucht nach Frieden – und findet nur Schuld. Er stilisiert sich selbst zu einem Märtyrer hoch, der nicht einmal weiß, wofür er sich opfert.

„Es duftet nach Herbst“ ist eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Nicht die Liebe spielt die Hauptrolle – es ist die Suche und der Wahn eines orientierungslosen Menschen.

Gottlieb wurde 1982 geboren, lebt in Wien/Österreich, war Gymnasiast und ist gelernter Einkäufer.
Durch Drogenabhängigkeit, diversen Straftaten und dem Aufenthalt in einem staatlichen Gefängnis sammelte er Erfahrungen, die ihm dabei halfen, das Leben und seine Widrigkeiten von einem Punkt aus kennen zu lernen, der vielen verschlossen sein wird.
Inzwischen kehrte Gottlieb zu einem „normalen“ Leben zurück und hat sich der Schriftstellerei verschrieben.
In seinen Romanen verarbeitet er sein Leben und seine Erfahrungen. Durch seine mittlerweile abgeschlossene Vergangenheit verleiht er seinen Geschichten eine geradezu magische Intensität. Er weiß, wovon er schreibt.
Gottlieb ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Mensch, der vom rechten Weg abgekommen ist, aus seinen Irrwegen das Beste machen kann und somit zu außerordentlichen Leistungen fähig wird.
Ihm persönlich ist es wichtig, künstlerische Freiheiten in Anspruch zu nehmen und seinen Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

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