Man könnte sagen: Alles begann beim Innsbrucker Promenadenkonzert im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg im Juli 2012, als dort Hansl Klaunzer mit der Altmatreier Tanzmusik aufspielte. Er und seine Musikkapelle ernteten nämlich tosenden Applaus vom Publikum und zudem stehende Ovationen für einen ganz speziellen Walzer: „Gruß an Schloss Weißenstein“, eine Komposition des Matreiers Alois Trost, die der k. u. k. Regimentsmusiker für seine Schwester Theresia am Anfang des 20. Jahrhundert komponiert hatte – quasi als musikalischen Trost, denn Theresia Trost führte zu dieser Zeit bereits eine unglückliche Ehe mit Baron Adalbert von Mengershausen, dem damaligen Eigentümer und Herrn von Schloss Weißenstein. Diese Liebestragödie auf Schloss Weißenstein ist es auch, die Multitalent Hansl Klaunzer zum Stoff für sein Opern-Erstlingswerk gemacht hat. Der Osttiroler Künstler begann noch im August 2012 damit, das Libretto zu schreiben, Melodien zu komponieren und sich einzelne Szenen für die Inszenierung auszumalen. Nur fünf Monate später war die Oper vollendet, die auf dieser wahren Begebenheit aufbaut. Die Handlung spielt in Matrei um 1900. Baron Mengershausen, der eben erst das Nobelhotel Schloss Weißenstein erworben hat, findet schnell Gefallen an der noch minderjährigen Bauerntochter Theresia Trost. Er finanziert ihr die Ausbildung im Ausland und heiratet die junge Theresia nach ihrer Rückkehr nach Matrei. Die junge Baroness gewöhnt sich zwar schnell an das Leben im Schloss, die Beziehung zu ihrem weit älteren Gatten bleibt aber zeitlebens getrübt. Sie ist zutiefst unglücklich und das merkt auch ihr Bruder Alois Trost, der – als Militärmusiker in Trient stationiert – daraufhin einen selbst komponierten Walzer („Gruß an Schloss Weißenstein“) als musikalischen Trost in die Heimat schickt. Später, im Jahr 1917 verunglückt Alois Trost während eines Heimaturlaubs; er stürzt bei der Gamsjagd ab. Ein Schicksalsschlag für die junge Frau, die daraufhin mit ihrem Mann nach Deutschland zieht – doch das Heimweh und eine Lungenentzündung nagen an ihrer Gesundheit. Die Baroness fühlt sich zunehmend einsam und verlassen, umso mehr, als ihr Ehemann immer wieder Umgang mit anderen Frauen hat. Vergeben kann sie dem Baron erst, als sie im Sterben liegt.
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