Ein kultureller Brückenschlag auf 600 Quadratmeter
Hotelmauer
Drei lateinamerikanische Graffiti-Künstler von Interbrigadas
mit „Aufstand der Farben“
Von der U-Bahnlinie nämlich ist das Gemälde gut zu
sehen, „noch besser aber sollte man sich Zeit nehmen, es
aus der Nähe zu betrachten“, empfiehlt Hoteldirektorin
Sigrid Scheide: „Ich komme ja jeden Tag vorbei und
entdecke jeden Tag etwas Neues.“
Zusammen mit dem Geschäftsführer des Hotels, Thorsten
Hecht, zeichnete sie verantwortlich, dass die jungen
Männer Uki, Sudaca und Shamaniko nicht nur die
Erlaubnis zur Wandgestaltung bekamen, sondern dabei
auch tatkräftig unterstützt wurden, z. B. mit der
Bereitstellung des Gerüsts und einer finanziellen
Beteiligung an den Unkosten.
Die Künstler verbrachten im Rahmen eines
Austauschprogramms von Interbrigadas die vergangenen
Wochen in Berlin – und hinterließen unter dem Motto
„Aufstand der Farben“ (Insurrecion de Colores)
eindrucksvolle und sehr farbintensive Spuren.
Im Falle des Mercure Hotels ist es ein Berg, der in einem
riesigen Kaleidoskop die verschiedensten Motive aus
Lateinamerika und Deutschland versammelt.
Aztekenskulpturen, Jaguar, U-Bahn, Indianerprinzessin,
Fernsehturm, Reliefs, Marx und viele andere Figuren
inmitten exotischer Vegetation und Berliner Häuserzeilen:
„Die Stimmung und Aussage des Bildes sind nicht politisch,
aber sehr verbindend „, erklärt Scheide, „und auch wenn es
auf den ersten Blick etwas chaotisch erscheint, es passt bzw.
gehört alles irgendwie zusammen.“
Über diesen Meilenstein innerhalb des Projekts freuen sich
auch die Macher von Interbrigadas, die beim Mercure Hotel
Berlin Mitte gewissermaßen künstlerische und
Völkerverbindende Kaltakquisition betrieben hatten – und
auf ihrer Suche nach geeigneten Flächen bei den
Verantwortlichen des Hotels nicht nur sofort auf offene
Ohren gestoßen sind, sondern auch innerhalb kürzester Zeit
die Erlaubnis und die nötige Hilfe zum Wandbild erhalten
hatten. „Was uns ein großes Bedürfnis war, denn hier
verbindet sich wirklich künstlerische Qualität ideal mit
einem noblen Anliegen“, so Scheide.
Mehr Informationen zum Projekt: www.interbrigadas.org