Hamburg schwelgt im Freudentaumel. Ohne Zweifel
werden aber auch Tage kommen, an denen die Hansestadt mit seinem
Prestige-Titel hadern wird. Denn das Etikett bedeutet nicht nur
touristische Anziehungskraft – sondern auch das mühsames Ringen um
den Erhalt des Welterbes. Tja, keine Ehre ohne Pflicht. Mitglieder
des Welterbe-Komitees warnten noch am Sonntag, Hamburg müsse mit der
Speicherstadt künftig äußerst behutsam umgehen. Klartext: Die Kommune
kann sich zum Beispiel Pläne für Großbauten in der Pufferzone
abschminken. Aktuell sind massive Eingriffe zwar kein Thema – aber in
Zukunft könnte das Veto der Unesco Investoren empfindlich bremsen. In
der Welterbestadt Regensburg geriet zum Beispiel das geplante
Büro-Hochhaus im Stadtosten, das rund 100 Meter in den Himmel ragen
sollte, zum Prüfstein für den Unesco-Titel. Und an den mehrjährigen
Verhandlungen über eine altstadtnahe Donau-Brücke wurde schmerzhaft
spürbar, wie kompliziert und träge der Apparat der Welterbe-Wächter
arbeitet. Hamburgs Schätze stehen jetzt unter rigorosem Schutz. Das
wird Hamburg nicht immer freuen – aber dem Welterbe guttun.
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