Laut der Mundgesundheitsstudie sind heute acht von zehn der 12-jährigen Kinder (81 Prozent) kariesfrei. Damit hat sich in dieser Altersgruppe der Anteil der Gebisse ohne Karies seit 1997 nahezu verdoppelt. Bei Erwachsenen im Alter von 35 bis 44 Jahren ist die Anzahl der Zähne mit Karieserfahrung im gleichen Zeitraum um 30 Prozent auf im Schnitt 4,9 betroffene Zähne zurückgegangen. Die Empfehlungen für gute Zahnhygiene, morgens und abends konsequentes Zähneputzen möglichst inklusive Reinigung der Zahnzwischenräume, kennen und befolgen 45 Prozent der Kinder sowie 31 Prozent der Erwachsenen.
Nach wie vor sind allerdings einige Mythen noch weit verbreitet: Viele Eltern glauben z. B., dass sie ihre Kinder insbesondere nach dem Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln zum sofortigen Putzen ihrer Zähne anhalten sollten. Diese Ansicht ist jedoch in zweierlei Hinsicht falsch. Gefahr für die Zähne besteht vor allem durch Säuren. Lebensmittel und Getränke mit hohem Zitronensäuregehalt wie Früchtetees und Fruchtsäfte, auch ohne Zuckerzusatz, greifen den Zahnschmelz weitaus aggressiver an als zuckerhaltige Produkte, weil der Zucker von der Mundflora erst in Säure umgewandelt werden muss. Außerdem sollten Zähne nie direkt, sondern erst eine halbe Stunde nach Mahlzeiten geputzt werden. Ansonsten besteht zu wenig Zeit zur Regeneration durch den Speichel. Durch zu frühzeitiges Zähneputzen drohen deshalb Schäden am Zahnschmelz. Für Eltern, die an weiteren fundierten Informationen zum Thema zuckerhaltige Nahrungsmittel interessiert sind, ist das Buch “ Die Zucker-Lüge (http://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Zucker-Luege/Detlef-Brendel/Ludwig/e489063.rhd#buchInfo1)“ (Ludwig-Verlag, 16,99 Euro) eine lesenswerte Lektüre. Hier klären die Autoren, der ernährungsmedizinische Wissenschaftler Sven-David Müller sowie der Wirtschaftspublizist Detlef Brendel, mit wissenschaftlichen Fakten über weit verbreitete Legenden und Vorurteile auf.