Der Krampus-Lauf wahrt eine lange Tradition, denn schon vor hunderten von Jahren verkleideten sich die Menschen, um das Böse zu vertreiben. Ein typisches Brauchtum ist das Rempeln. Die Passen treffen sich in den Ortszentren, begrüßen die Nikoläuse durch kreuzen der Bischofsstäbe und machen dann Platz für das spektakuläre Ritual. Nach dem gegenseitigen Anrempeln wünschen sich die Passen ein gutes Weitergehen, getreu dem alten Brauch. Am Krampustag herrscht Ausnahmezustand, im Normalfall begeben sich die Passen ins Haus hinein und treffen dort auf Eltern, Kinder und Großeltern. Vorher erhalten die Kinder vom Nikolaus Kekse und Nüsse und werden dann von den Krampussen überrascht. Um sich Krampus nennen zu dürfen, bedarf es einiges an Ausstattung. Das Krampus-Gewand besteht aus Schaf- oder Ziegenfellen für den Anzug, gebündelten Birkenästen für die Rute, den typischen Schellen sowie der Maske und wiegt bis zu 30 Kilogramm. Die Maske besteht aus Zirbenholz und wird von Künstlern im Tal geschnitzt. Charakteristisch für die „Köpf“ – wie die Masken in Gastein genannt werden – ist auch die relativ hohe Anzahl an Hörnern, die von Widdern und Böcken stammen. Die Originalität der Verkleidungen bleibt durch Überlieferung von Generation zu Generation erhalten und wird dadurch auch weitergetragen.