Neue OZ: Kommentar zu Film

Entlastungsdebatte

Die „FAZ“ und ihre Sonntagszeitung machen Stimmung gegen die
Freiwillige Selbstkontrolle der Filmindustrie. 100 Filme ab 12 haben
sich die Journalisten angesehen; jeden zweiten fanden sie für
Zwölfjährige ungeeignet. Das heißt natürlich überhaupt nichts:
Redakteure sind ja keine Jugendschützer. Aber als Aufreger taugen die
Freigabekriterien immer. Für die Ausgewogenheit sorgt dann die
Anzeigenabteilung: In die FSK-Berichte auf faz.net ist immer wieder
Werbung für den „FSK 18 Uncut DVD Shop“ eingeklinkt.

Die Klage über Jugendschützer hat etwas wunderbar Entlastendes: Es
ist leicht, mit der FSK darüber zu streiten, ob ein Swingerclub in
„Elementarteilchen“ nun für Zwölfjährige oder erst für 16-Jährige
auszuhalten ist. Tatsächlich werden die meisten Zwölfjährigen den
Film ganz einfach langweilig finden.

Spannend wird es für Jugendliche gerade da, wo Verbote herrschen.
Und wer seinen Mut an Ab-18-Schockern wie „Hostel“ beweisen will,
geht ins Internet. Hier ist es mit dem FSK-Stempel leider nicht mehr
getan. Einfluss können nur die Eltern ausüben – indem sie sich für
den Medienkonsum ihrer Kinder interessieren. Und hin und wieder auch
mal mit ihnen darüber sprechen.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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