Neue OZ: Kommentar zu Frankreich / Film / Festivals / Cannes

Das Publikum ist schuld

Das deutsche Kino hat in Cannes schon verloren, bevor die
Festspiele auch nur losgegangen sind. Kein einziger deutscher Film
hat es in die wichtigen Sektionen geschafft. Und das auch noch in
einem Jahr, in dem selbst der Berlinale-Wettbewerb nur zwei
deutschsprachige Werke zeigte.

Haben die Deutschen also Grund zum Schmollen? Kaum! Der Mangel an
internationaler Aufmerksamkeit spiegelt nur die Lustlosigkeit daheim:
Franzosen gehen schlichtweg öfter ins Kino als Deutsche. Gute Stoffe
haben dort die größeren Chancen auf zahlendes Publikum.

Übrigens: Nicht nur das deutsche Arthouse hat es in Frankreich
schwer. Auch die Mainstream-Erfolge eines Til Schweiger funktionieren
im filmverwöhnten Ausland nicht. Sein letzter Film „Schutzengel“ lief
bislang nur in zwei fremdsprachigen Ländern: in Russland und
Afghanistan.

Daniel Benedict

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