Musik in Krisenzeichen
In den Palästinensergebieten fehlt es am Nötigsten – und da kommt
eine Horde deutscher Spinner und hat nichts Besseres zu tun, als
Musik zu machen? Ja, genau. „Ein Schreiner macht auch in Krisenzeiten
Tische. Warum soll ein Musiker aufhören, Musik zu machen?“, hat der
syrische Klarinettist Kinan Azmeh einmal Reporter gefragt. Seit
Ausbruch des Bürgerkriegs gibt er in seiner Heimat mehr Konzerte denn
je. Dabei hat er seinen Wohnsitz schon längst im halbwegs sicheren
New York.
Das Gastspiel der Dresdner Sinfoniker wird den Konflikt zwischen
Israel und der arabischen Welt nicht lösen. Aber es kann ein Zeichen
setzen: Es zeigt den Menschen jenseits israelischer Schutzwälle, dass
der Westen sie nicht vergessen hat. Und im Westen wirft eine solche
Gastspielreise ein Schlaglicht auf eine Situation, die nach
westlichem Demokratieverständnis unhaltbar sein sollte.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207