Ein Theaterverein könnte Schule machen
Wieder einmal dürften starke und vorbildliche Signale vom doch
eher kleinen Stadttheater Osnabrück in die Theaterszene ausgehen. Ein
Theaterverein, der auch aus dem erklärten Willen seiner Mitglieder
heraus über Jahre einen Dramatikerpreis ausrichtet und vor allem
finanziert, zeigt zum wiederholten Mal in einem langen, über
hundertjährigen Geschichtsprozess, wie engagiert die Bühne von den
Bürgern der Stadt mitgetragen wird.
Aus Mitgliederbeiträgen allein lassen sich solche Projekte nicht
stemmen. Da müssen sich schon Sponsoren großzügiger einsetzen. In
Osnabrück ermöglicht ein idealistisches Klima immer wieder
ungewöhnliche Projekte, vor denen andere Orte verzagen. Das bleibt in
der Republik sicher nicht unbemerkt, zumal die Stadt auf diesem Weg
beharrlich aus dem Windschatten der Provinz heraustritt und den
Theater- oder auch Musikmetropolen Paroli bieten kann. Schon nimmt
man andernorts neugierig das innovative Juroren-Begleitverfahren des
Dramatikerwettbewerbs zur Kenntnis. Wenn es am Ende gar bessere
Dramen-Neulinge hervorbringt als üblich, könnte es Schule machen –
Osnabrücker Schule eben.
Christine Adam
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