Geste mit Nachwirkung?
Es sei nicht mehr und nicht weniger als eine Geste. So verstehen
die Schulenburg-Erben ihre geplante Rückgabe der einst von den Nazis
in Russland gestohlenen historischen Bücher aus ihrem Besitz.
Jedoch könnte diese grenzüberschreitende Geste durchaus eine
Nachwirkung hierzulande haben. Nämlich dann, wenn sie andere private
Eigentümer als Denkanstoß sehen, die Herkunft ihrer Bibliotheks- und
Kunstbestände zu überprüfen, und im Fall, dass sich Raubgut in ihrem
Besitz befindet, noch einmal gründlich in sich gehen.
Darüber hinaus setzen die Schulenburgs ein Zeichen zu einer
passenden Zeit. Denn die jüngsten diplomatischen Verstimmungen Ende
Juni zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Staatschef
Wladimir Putin um den „Schatz von Eberswalde“, den Deutschland
zurückfordert, haben es wieder verdeutlicht: Neue, positive Impulse
kann die Diskussion um Raubkunst gut gebrauchen, um in dieser Frage
voranzukommen.
Elke Schröder
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