Schwer berechenbar
Zum Totengräber des deutschen Theaters ist das Musical nicht
geworden, obwohl es Tendenzen dazu gegeben hat. In Bremen etwa setzte
man um die Jahrtausendwende auf ein neues Musical-Haus, während das
Stadttheater mit großem Ruf und großer Geschichte massiven
Sparzwängen unterworfen wurde. Doch „Jekyll & Hyde“ und „Hair“
floppten damals, und noch vor Kurzem mussten Stadtverantwortliche
einsehen, dass sich mit einem Musical kein allzu knapper Theater-Etat
sanieren lässt.
Das Musical-Fieber der Anfangsjahre verläuft längst in schwer
berechenbaren Kurven. Eines belegen allerdings Studien:
Opernliebhaber sind weder in größerem Stil zum Musical abgewandert
noch umgekehrt. Die Bedürfnisse beider Gruppen sind einfach zu
verschieden – und das ist gut so.
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