Gegen den Kater
Die Ruhr.2010 ist auch nach ihrem Ende geblieben, was sie das
ganze vergangene Jahr hindurch war: ein Volksfest, ein
Massenspektakel, ein Event für jedermann. Da war es nur konsequent,
die Restposten, Überbleibsel und Häppchen der Erinnerung auf einem
Flohmarkt in der Zeche Zollverein unters Volk zu bringen. Wer einen
Biertisch von der A 40 im Schrebergarten stehen hat, wird vermutlich
noch oft auf das Jahr 2010 anstoßen, das im Ruhrgebiet so wohltuend
anders war als viele vor ihm und vermutlich viele danach.
Da tut es der Sache keinen Abbruch, dass die Idee zu diesem
Flohmarkt aus Linz importiert wurde. Gut geklaut ist halb gewonnen.
Zumindest beim Publikum – und das haben die Macher der Ruhr.2010
stets fest im Visier gehabt.
Selbst therapeutische Wirkung ist nicht ausgeschlossen: So ein
Andenken an die Ruhr.2010 könnte den Kultur-Kater etwas mildern, der
sich bei manchem Fan vermutlich langsam bemerkbar macht. Fest steht:
Eine Party wie das letzte Jahr kommt so schnell nicht wieder.
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