neues deutschland: Brasilianischer Schriftsteller Ruffato: Es gibt viele Gründe, in meinem Land gegen Missstände zu protestieren

Der brasilianische Schriftsteller Luiz Ruffato hält
am Dienstagabend die Eröffnungsrede zur Frankfurter Buchmesse, die
diesmal dem Länderschwerpunkt Brasilien gilt. Im Interview mit der
Tageszeitung „neues deutschland“ (Mittwochausgabe) bezeichnet Ruffato
es als Verpflichtung seiner Bücher, „nachzudenken über einige Dinge,
die wichtig sind für das Verständnis meines Landes heute: Landflucht,
Industrialisierung, die Verelendung der Städte an den Rändern,
Gewalt, der Zerfall der Familie …“ Den Aufstieg vieler Brasilianer
im vergangenen Jahrzehnt nennt Ruffato einen rein materiellen: „Es
sind 42 Millionen neue Konsumenten, von denen viele allerdings nach
wie vor kaum Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Erholung
haben“. So viele Gründe es gebe, die Fortschritte in seinem Land zu
feiern, so viele Gründe gebe es, gegen bleibende Missstände weiter zu
protestieren.

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