NS-„Täterorte“: „Informieren statt abreißen!“ / Historiker plädieren für den Erhalt von Nazi-Kultbauten

In seiner aktuellen Ausgabe fragt das
Geschichtsmagazin P.M. HISTORY (Heft 3/2012 ab heute im Handel), wie
wir mit den ideologisch belasteten Bauten der NS-Zeit umgehen sollen:
ignorieren, abreißen oder für die Zukunft erhalten? Dabei geraten
Orte in den Blick, über denen eine dunkle Aura zu liegen scheint,
weil die Nazis dort ihre verbrecherische Ideologie inszeniert haben:
Orte wie das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, das Olympiagelände
in Berlin oder der Königsplatz in München, die noch heute vom
Machtwillen und Größenwahn des NS-Regimes künden. P.M. HISTORY stellt
diese Plätze und ihre braune Vergangenheit vor, zeigt, wie es dort
heute aussieht und was Historiker in Dokumentationsstellen leisten.
Es zeigt sich, dass solche Orte auf Menschen aus aller Welt eine
merkwürdige Anziehungskraft ausüben – und dass man diesem Phänomen
mit möglichst umfassender Informationsarbeit begegnen sollte. „Die
Leute wollen eine Art von Sensationstourismus erleben und mal auf den
Spuren des Bösen wandeln,“ sagt Historiker Axel Drecoll, Leiter der
„Dokumentation Obersalzberg“, in der die Geschichte von Hitlers
ehemaligem privaten Wohnsitz im Berchtesgadener Land aufgearbeitet
wird. „Es gibt eine größere Gruppe“, so der Historiker, „die auf ein
gewisses “Gänsehaut-Feeling“ aus ist“. Mit einer politischen
Einstellung habe das „jedenfalls aber nichts zu tun“, betont er. Im
Interview mit P.M. HISTORY plädiert Drecoll für den Erhalt solcher
NS-„Täterorte“ – und ist sich darin mit der Mehrzahl von
Kommunalpolitikern und Historikern einig, die über die Zukunft dieses
Nazi-Erbes zu entscheiden haben. Sein Fazit: „Weil bald keine
Zeitzeugen mehr berichten können, werden authentische Orte zur
Geschichtsvermittlung immer wichtiger.“

Die aktuelle P.M. HISTORY berichtet zudem über magische Orte und
ihre Geschichte, enthüllt, wie die deutschen Bobfahrer um Andreas
Ostler 1952 wirklich zu ihrem Gold kamen, und wie Wissenschaftler den
Zusammenhang von Speiseplänen und Körpergröße untersuchen. Außerdem
im Heft: Walt Disneys, der belgische Maler René Magritte und Richard
Nixon.

Pressekontakt:
Andrea Wagner
Kommunikation/PR
G+J Frauen/Familie/People
Gruner + Jahr AG & Co KG
Tel.: 040/3703-2980
E-Mail: wagner.andrea@guj.de

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