Gefahr für Mensch und Umwelt
Als „invasive Neophyten“ werden gebietsfremde Pflanzen bezeichnet, die unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten oder ganze Lebensgemeinschaften haben. Die schnellwüchsigen und widerstandsfähigen Gewächse treten in Konkurrenz um Lebensräume auf, verdrängen heimische Arten und zerstören funktionierende Ökosysteme. Einige werden auch für den Menschen zur Bedrohung, da sie ein hochallergenes Potenzial aufweisen. Dies vergrößert nicht nur den Leidensdruck von Allergikern, auch Nichtallergiker werden häufig geplagt.
Liste invasiver Arten
Obwohl der Anteil der invasiven Arten an allen Neophyten mit rund 0,2 Prozent relativ gering ist, sollten die von ihnen ausgehenden Gefahren nicht unterschätzt werden. Beispielsweise besitzen die Pollen des beifussblättrigen Traubenkrautes ein hohes allergieauslösendes Potential. In Verbindung mit Sonnenlicht kann die Berührung des Riesen-Bärenklaus zu schwer heilenden Verbrennungserscheinungen führen. Besonders Kinder sollten frühzeitig aufgeklärt werden. Bis zu 30 cm täglich wächst im Frühsommer der Japan-Knöterich, der aufgrund seiner Wuchskraft im Bereich von Auen und Bachläufen einheimische Arten verdrängt. Die Robinie begünstigt durch Stickstoffanreicherungen im Boden solche Pflanzenarten, die auf Halbtrockenrasenflächen andere Gewächse unterdrücken. Auch Kartoffelrose, Drüsiges Springkraut und Kanadische Goldrute verdrängen viele einheimische Arten.
Was kann man tun?
Im Zuge alljährlicher Putzaktionen sollten invasive Pflanzen in Grünanlagen, auf Brachflächen und in der Nähe von Kinderspielplätzen entfernt werden. Hier bedarf es der gemeinsamen Anstrengung von Bürgern, Behörden und Naturschutzvereinen.
Wichtig ist auch das verantwortungsvolle Verhalten der Gartenbesitzer: Achten Sie darauf, dass die stark samenbildenden Zierpflanzen (Stauden, Gehölze) nicht aus Ihren Gärten ausbrechen. Daher dürfen Sie Gartenabfälle beispielsweise niemals in der freien Natur oder an Straßen- und Waldrändern abladen. Die invasiven Arten in ihrem Garten sollten Sie möglichst vollständig entfernen. Dabei gilt es Handschuhe und langärmlige Kleidung zu tragen, da der Hautkontakt mit vielen Pflanzen zu Allergien führen kann.