Piercings sind immer mehr in Mode gekommen. Ob am Ohr, an der Nase oder am Bauchnabel – mit den kleinen Metallschmuckstücken werden unterschiedliche Körperstellen verziert. Doch wie werden Piercings eigentlich gemacht? In diesem Beitrag erfahren Sie, welche unterschiedlichen Piercing-Methoden es gibt.
Das ist Piercingschmuck
Übersetzt man das Wort „Piercing“ wörtlich aus dem Englischen, bedeutet dies so viel wie „Durchstechen“. Was von vielen Menschen als moderner Trend angesehen wird, geht auf über tausend Jahre alte Traditionen zurück: Schon bei vielen indigenen Bevölkerungen spielte Piercingschmuck eine wichtige Rolle und hatte meist eine spirituelle und rituelle Bedeutung. Heute wird das Ganze in professionellen Piercing-Studios gemacht. Diese unterschiedlichen Methoden zu Piercen gibt es:
1. Piercen mit peripherem Venenkatheter
Für die meisten Piercings wird ein peripherer Venenkatheter verwendet, der mit Einwegkanülen in unterschiedlichen Durchmessern ausgestattet werden kann. Vor dem Stechen werden die Eintritts- und Austrittsstelle markiert und die Nadel wird mit einem Plastikbezug versehen. Da dieser im Loch stecken bleibt, kann das Piercing danach durch das Plastik gezogen werden.
2. Oberflächenpiercings
Oberflächenpiercings sind auch als Surface-Piercings bekannt. Anders als bei anderen Piercings befinden sich das Ein- und Austrittsloch bei Oberflächenpiercings aber auf derselben Ebene. Dadurch können die Piercings auch an Stellen angebracht werden, die nicht konvex oder konkav geformt sind und der Schmuck „sitzt“ später auf der Haut.
3. Piercen mit Federdruckpistole
Am Ohr wurden Piercings lange Zeit mit einer Federdruckpistole gestochen: Bei dieser Methode wird der Stecker direkt mit einer speziellen Piercing-Pistole durch die Haut geschossen. Da diese Technik ein höheres Infektionsrisiko birgt und die gepiercte Stelle unnötig verletzt, ist sie immer mehr in Verruf geraten und wird heutzutage nur wenig verwendet.
4. Punchen beim Piercen
Das sogenannte „Punchen“ stellt eine Alternative zum Piercen mit einer Piercing-Nadel dar. Der Piercer entfernt dabei das Knorpelgewebe mit einer Hohlnadel aus dem Stichkanal. In das entstandene Loch kann dann das Piercing passgenau eingesetzt werden. Der Heilungsprozess geht bei dieser Methode besonders schnell, da auf die betroffene Stelle weniger Druck ausgeübt wird.
5. Dermal Anchors
Vom Aussehen ähnelt ein sogenannter „Dermal Anchor“ einem Oberflächenpiercing: Der Schmuck liegt direkt auf der Haut. Für das Piercing wird allerdings nur eine Einstichstelle benötigt, da Dermal Anchors mit einer Trägerplatte befestigt werden. Diese wird durch das Loch in die Hauttasche eingesetzt und verwächst mit dem Gewebe.
6. Gedehnte Piercings
Gedehnte Piercings sind sehr beliebt und verbreiten sich rasant auf der ganzen Welt. Für die Piercings wird das Loch mit einem speziellen spitz zulaufenden Dehnstift gedehnt. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, läuft dieser Prozess möglichst langsam ab: Nach jedem zusätzlich gedehnten Millimeter werden meist mehrere Wochen gewartet, damit sich das Gewebe langsam anpassen kann.
Fazit: Diese Piercing-Methoden gibt es
Heutzutage gibt es eine Reihe an Möglichkeiten, den eigenen Körper mit extravagantem Schmuck zu verzieren. Um Verletzungen oder Infektionen zu vermeiden, sollte man dies immer bei Profis machen lassen. Dabei erweisen sich besonders gepunchte Piercings und Piercings mit einem peripheren Venenkatheter als gute und risikoarme Methoden.