Möchte man doch meinen, dass es den deutschen Rentner eher in wärmere, südliche Gefilde zieht, so täuscht dies: Auf Platz eins der Rentenparadiese logieren die U.S.A. und die Schweiz gleichauf mit etwa 25.000 Rentenzahlungen aus Deutschland – gleich dahinter reiht sich die benachbarte Alpenrepubik Österreich ein, in die knapp 22.000 Renten aus Deutschland überwiesen werden. Die Urlaubsinsel Mallorca liegt zwar auf Platz vier der Altersdomizile, konnte jedoch in den vergangenen zehn Jahren einen enormen Zuwachs von 65 Prozent auf immerhin 19.000 Bundesbürger vermelden, die aus Deutschland Rentenleistungen beziehen.
Doch auch vor deutschen Rentnerinnen und Rentnern auf den Balearen machen körperliche und geistige Gebrechen nicht halt. Hiermit wächst ebenso der Bedarf an Betreuung und Pflege – möglichst in den eigenen vier Wänden, um dem liebgewonnenen Umfeld nicht den Rücken kehren zu müssen. Gerade deshalb greifen mehr und mehr deutsche Senioren, die auf den Balearen ihren Lebensabend genießen, auf die Hilfe osteuropäischer Betreuungskräfte zurück.
„Der Bedarf ist enorm – zum einen weil es auf den Balearen eine immer größere Anzahl pflegebedürftiger Senioren aus Deutschland gibt und zum anderen, weil dort die Infrastruktur der ambulanten wie auch der stationären Pflege bei weitem nicht den Umfang wie in Deutschland hat“, so Werner Sperber, der im bayerischen Neumarkt in der Oberpfalz eine Personalvermittlung für Betreuungskräfte aus Osteuropa betreibt. „Anfang des Jahres konnten wir die ersten Betreuungskräfte aus Polen nach Palma und Llucmajor vermitteln. Weitere Betreuungskräfte werden bestimmt folgen“ zeigt sich Werner Sperber zuversichtlich.