Theaterleiter haben es aus Sicht des ehemaligen
Intendanten des Düsseldorfer Schauspielhauses, Staffan Valdemar Holm,
in der Landeshauptstadt Düsseldorf schwer, zum Publikum und zu den
Verantwortlichen in der Stadt durchzudringen. „Es ist schwierig, mit
der Stadt zu kommunizieren“, sagte Holm der „Rheinischen Post“
(Donnerstagausgabe). Auch sei es schwer, sich auf dem
gesellschaftlichen Parkett in der Stadt richtig zu bewegen.
„Smalltalk beim Sekt ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung“, so
Holm. Man müsse in Düsseldorf wissen, welche gesellschaftlichen
Anlässe zwingend seien. „In Schweden weiß ich das, in Düsseldorf lag
das für mich eher im Nebel.“ Ende November war Holm wegen einer
akuten Burnout-Erkrankung zurückgetreten und hatte sich in einer
Klinik in Schweden in Behandlung begeben. Inzwischen ist er als
Regisseur nach Düsseldorf zurückgekehrt und probt am Schauspielhaus
„Peer Gynt“. Die Premiere ist im März. Seine Burnout-Erkrankung habe
berufliche und private Ursachen gehabt, so Holm, jetzt gehe es ihm
wieder gut und er habe Freude an der Arbeit. Allerdings bereue er
nicht, die Intendanz niedergelegt zu haben. „Man kann nach einer
solchen Erschöpfung nicht einfach in seine alte Aufgabe
zurückkehren“, so Holm, „man braucht als Intendant Marathonmuskeln,
muss mit langer Perspektive arbeiten. Ich habe die Kräfte nicht mehr
dazu.“ An Spekulationen über seinen Nachfolger beteiligt er sich
nicht, empfahl den Verantwortlichen allerdings, sich bei der Suche
Zeit zu lassen. Bereits für 2014 einen neuen Intendanten zu benennen,
sei ehrgeizig.
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