Richtig schleifen lernen: Das ist zu beachten

Schleifen gehört zu den spanenden Bearbeitungsverfahren, trägt also Material von einer Oberfläche ab. Dementsprechend sorgsam muss der Arbeitsbereich vorbereitet und Anwender geschützt werden. Mit dem richtigen Werkzeug werden Anfänger in kurzer Zeit zu Schleifprofis im Heimwerker- und Hobbybereich.

Schleifen richtig vorbereiten

Die einfachste Möglichkeit zum Schleifen ist das Abtragen mit Schleifpapier und Hand. Spätestens beim Einsatz kleiner Delta- oder Schwingschleifer entsteht deutlich mehr Feinstaub. Das Tragen eines Mundschutzes ist daher Pflicht, auch im Hobbybereich. Wird in Innenräumen geschliffen, muss der Raum ständig großzügig durchlüftet sein. Besteht diese Möglichkeit nicht, gehört eine Absaugvorrichtung zu den Sicherheitsvorkehrungen. Eine dritte, unverzichtbare Vorbereitung vor dem Start der Schleifmaschine ist das Entfernen aller riskanten Technik, die Funkenflug verursachen könnte. Denn der Schleifstaub, vor allem von Holz, reagiert mit heftiger Explosion auf die kleinste Zündquelle. Wer viel und oft schleift, vermeidet einen Teil des frei fliegenden Staubs durch Nassschleifen, bei dem Wasser ständig der Schleiffläche zugeführt wird.

Anwendungen für Schleifarbeiten

Messer schleifen ist eine fast unbeachtete, aber häufige Schleifarbeit in den eigenen vier Wänden. Länger dauert das Abschleifen alter Lacke von Geländern oder von Algenbelägen an Zaunlatten. Hier rentiert sich die Anschaffung zumindest einfacher Schleifmaschinen. Das Abschleifen alter Parkett- oder Dielenböden ist eine gute Möglichkeit, Schleifkörnung und richtige Handhabung der Schleifmaschine kennenzulernen. Allerdings sollten Anfänger zunächst an unauffälliger Stelle das eigene Können und das Ergebnis testen. Hilfreich sind dafür Online-Tutorials von Profis. Wer mit Schleifmaschine und Material vertraut ist, kann sogar Möbel abschleifen oder DIY-Kreationen auf diese Weise endbearbeiten. Hohe Kunst, aber auch für Heimwerker mit Erfahrung möglich ist das Polieren von Glas. Polieren ist die feinste Schleifarbeit mit einem glänzend glatten Ergebnis.

Geeignete Materialien zum Schleifen in Eigenregie

Holz ist von allen schleifbaren Materialien das sensibelste, mit etwas Vorsicht und Geduld aber auch das dankbarste zum Schleifen lernen. Schritt für Schritt kann der Anwender das Material vorsichtig erfühlen, um die Härte des Materials kennenzulernen und herauszufinden, welches Schleifergebnis bei welchem Druck der Schleiffläche erzielt wird. Bei Metall darf zum Entrosten oder Lackentfernen schon etwas grober gearbeitet werden. Mit genügend Schleiferfahrung wagen sich ambitionierte Heimwerker sogar an das Beschleifen und Polieren von Glas, beispielsweise für kleine Teleskopspiegel. Kunststoff sollte zum Schleifen ausreichend hart sein. Weiche Kunststoffe verkleben schnell das Schleifpapier und bekommen keine ansehnliche Oberfläche.

Vorgehen beim Schleifen

Die Fläche zum Schleifen soll trocken und frei von grobem Schmutz oder öligen Ablagerungen sein. Begonnen wird mit einem groben Schleifpapier. Dieses wird unter geringem Druck über die Fläche geführt. Zwischendurch zeigt die Augenkontrolle, ob die ursprüngliche Oberfläche bereits restlos entfernt ist. Im zweiten Schritt wird eine feinere Körnung verwendet. Endgültig lassen sich die Flächen, Kanten und Ecken mit sehr feinem Schleifpapier schleifen. Jetzt kann die fertige Fläche gesäubert und nochmals auf ein gleichmäßiges Ergebnis überprüft werden. Ist dies gelungen, können Pflegeöle eingearbeitet, die Fläche lasiert, lackiert oder anderweitig veredelt und versiegelt werden. Die Endbehandlung ist wichtig, da beim Schleifen Feuchtigkeit und Schmutz sehr leicht in unbehandelte, geschliffene Poren eindringen könnten.

Fazit:

Schleifen lernen erfordert gründliche Vorbereitung gegen Sicherheitsrisiken am Menschen und im Anwendungsbereich. Das Schleifen selbst erfolgt von Hand oder mit maschineller Hilfe, immer in mehreren Schritten von grob nach fein. Anschließend werden die geschliffenen Flächen zum Staub- und Feuchteschutz beliebig versiegelt.