Überhaupt fühlt er sich von dem Schulleiter „verheizt“, der Priuli, einen ausgebildeten Akademiker für die gymnasiale Oberstufe, besonders in Klassen der berufsvorbereitenden Maßnahmen einsetzt, wo schwer erziehbare Schüler ohne jeglichen Schulabschluss, die eigentlich keinen „Bock“ auf Bildung haben, zu einer schulischen Qualifikation herangeführt werden sollen. Mit seiner äußerst pragmatischen Haltung gegenüber der Schulfront ist es dem Lehrer Priuli gegeben, seinen Dienst, ohne tiefere seelische Narben davonzutragen, zu versehen. Auch sein an der Schulfront entwickelter Sarkasmus hilft Anton Priuli, sich vor einem Burnout zu schützen und sich über die mangelnde Unterstützung seitens der Schulleitung hinwegzusetzen.
Nicht von ungefähr gibt seine Kollegin Frau Fischer ihm den Anlass, dieses Tagebuch zu schreiben, muss doch Priuli mitleidsvoll erfahren, wie seine Kollegin, die Inkarnation eines Schöngeistes, an der Schulfront langsam und qualvoll von der Schulleitung vernichtet wird. Anstatt ihrer Fürsorgepflicht nachzugehen, streut die Schulleitung Pfeffer auf die seelischen Wunden der Kollegin, indem sie der nervlich angeschlagenen Lehrerin vermehrt Einsätze in, wie es Kollegen nennen, „unbeschulbaren Chaos-Klassen“ verordnet.
Wenn auch die Tagebucheinträge in einem durchaus humorvollen, ironischen Grundton gehalten sind, so wird dem Leser nicht die Kritik an der Schulleitung und an bestimmten Bereichen der Schulpolitik entgehen.
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