Sommer im Tal des Goldes, der Geier und Quellen

Staunende Kinderaugen bei der Greifvogelschau auf der Hochalm (c) MAYA Inspiranto (Tourismusverband
 
Im Raurisertal finden Naturentdecker nahezu alles, was den Nationalpark Hohe Tauern auszeichnet, eine der imposantesten Hochgebirgslandschaften der Erde. Seine fünf Seitentäler erzählen faszinierende Geschichten von Tauerngold und Greifvögeln, alten Saumpfaden und Wasserwegen.

Ursprünglich, naturverbunden, unvergesslich: Das malerische Hochtal der Goldberggruppe mit seinen fünf Seitentälern weist alle Schönheiten und Besonderheiten des 1.800 km² großen Nationalparks Hohe Tauern auf. Hier kann man legendäres Tauerngold aus der Hüttwinkl Ache waschen, mystische Moore im Rauriser Urwald besuchen und Geier in freier Wildbahn beobachten. Der Sommer hält aber noch mehr Abenteuerliches und Beeindruckendes bereit – am besten überzeugt man sich beim Wandern mit eigenen Augen davon.

300 Kilometer Wanderwege und 300 Quellen

Etwa 300 Kilometer Wanderwege durchziehen das etwa 30 Kilometer lange Tal von der Kitzlochklamm am Taleingang bis zum gletscherbedeckten Hohen Sonnblick am Talschluss Kolm Saigurn. 300 natürliche Quellen entspringen hier und in den fünf malerischen und wasserreichen Seitentälern links und rechts des Haupttales. Berauschend schön ist das Rauriser Urquell mit dem „Waldgeheimnis“ im Hüttwinkltal. Der kleine mystische Waldsee versickert von einem Tag auf den anderen und füllt sich genauso unerwartet wieder. Durch das Seidlwinkltal verlief einst eine Hauptroute für den Saumhandel über die Alpen. Heute wandern Naturliebhaber auf Spuren der Säumer durch das wasserreiche Tal mit seinen ursprünglichen Almen. Der Wasserinformationsweg führt die Seidlwinklache entlang bis zum imposanten Spritzbach-Wasserfall und dem 500 Jahre alten Tauernhaus. Alle Gewässer münden irgendwann in die Rauriser Ache, die ihre geballte Kraft in der Kitzlochklamm bei Taxenbach entfaltet. Bevor sie in die Salzach mündet, bildet die Ache eine der schönsten Schluchten in den österreichischen Alpen. Die Enge, durch welche das wilde Wasser tost, kann man von Mai bis Oktober über Stege, Stufen und Brücken durchwandern.

Auf der Suche nach dem Tauerngold

Der Rauriser Talschluss Kolm Saigurn lässt in die Zeit der Goldgräber eintauchen. Über 600 Jahre wurde am Fuße des Hohen Sonnblicks nach Tauerngold geschürft. Zur Blütezeit des Bergbaues im Raurisertal kamen zehn Prozent des weltweiten Goldvorkommens aus der Goldberggruppe. Heute noch sollen rund 120 Tonnen in ihrem Innersten verborgen sein. Das spornt kleine und große Abenteurer an, am Goldwaschplatz Bodenhaus und auf der Heimalm an der Mittelstation der Rauriser Hochalmbahn ihr Glück zu versuchen.

Wo die Geier kreisen

In Europa waren Bartgeier bereits ausgestorben, als man sich 1986 entschloss, sie im Raurisertal wieder anzusiedeln: Heute sind im Krumltal neben Bart- und Gänsegeiern auch Steinadler wieder in freier Wildbahn zu beobachten. Mit bis zu 1,25 Meter Länge und einer Flügelspannweite bis 2,9 Meter sind Bartgeier die größten flugfähigen Vögel der Erde. Die Chance, einen der weiß-rostrot-grauschwarzen Greifvögel zu erspähen, hat man auf dem Lehrweg „Könige der Lüfte“. Interessierte wandern einmal wöchentlich mit einem Nationalpark Ranger ins Tal der Geier und lassen sich die Plätze zeigen. Im Nationalparkhaus „Im Facettenreich“ in Wörth und auf der Greifvogelwarte auf der Hochalmhütte an der Bergstation der Rauriser Hochalmbahn ist noch mehr über die prächtigen Tiere zu erfahren. www.raurisertal.at

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