Sportmedizinische Untersuchungen im Erwachsenenalter sind bereits seit Längerem etabliert. „Inzwischen werden aber auch zunehmend Kinder und Jugendliche ab einem gewissen Leistungsniveau von ihren Sportvereinen/-verbänden zur Durchführung von Sporttauglichkeitsuntersuchungen verpflichtet“, sagt Sportmedizinerin Dr. med. Friederike Wippermann, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin von der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften an der TU München.
In den letzten Monaten seien einige junge Sportler verstorben, erst jüngst ein italienischer Fußballprofi. Häufig finden sich kardiovaskuläre Ursachen.
Bislang seien in den Tauglichkeitsuntersuchungen nur wenige Untersuchungselemente verpflichtend. Dieses Programm werde nun um weitere ergänzt:
So sehen sich die Sportmediziner bei ihren jungen Leistungskadern jetzt nicht nur das Ruhe- sondern auch ein Belastungs-EKG an. Unter körperlicher Belastung würden immer wieder Herz-Rhythmusstörungen diagnostiziert, die in Ruhe nicht aufgetreten seien. Hinzu komme eine Ultraschalluntersuchung des Herzens; einige junge Sportler zeigten bereits früh strukturelle Anpassungen des Herzens an vermehrte körperliche Belastung.
Bei Auffälligkeiten müssen oftmals weiterführende Untersuchungen empfohlen werden. Vereinzelt wird sogar bis zum Ergebnis eine Trainings- oder Wettkampfpause notwendig.
Im Rahmen der Studie soll ein geeignetes Programm für Kinder und Jugendliche im Leistungssport erarbeitet werden.
Der Deutsche Olympische Sportärztekongress wird von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention veranstaltet.