Wer das Schweigen bricht, bricht die Macht der Täter, so der Slogan einer Kampagne der
Bundesregierung gegen sexuellen Missbrauch. Die Missbrauchsbeauftragte Christine
Bergmann entwickelte das Projekt gemeinsam mit Regisseur Wim Wenders und dessen
Frau Donata. Offenbar kommt die Kampagne gut bei den Adressaten an, denn bereits im
September gab Bergmann bekannt, dass die eingerichtete Anlaufstelle in den
vergangenen sechs Monaten insgesamt 2500 Anrufe und Briefe von Opfern oder deren
Angehörigen erhalten habe; darunter Betroffene im Alter von 10 bis 80 Jahren.
Das beweist, dass Missbrauch nicht verjährt und ein Lebensthema für Betroffene und ihr
soziales Umfeld ist. Wer sich im kleinerem Rahmen im Schweigen-Brechen über will, für den
hat der Förderkreis für Ganzheitsmedizin Bad Herrenalb einen Kongress organisiert.
Teilnehmen können neben Opfern sexueller Gewalt auch Menschen, die unter einem
Trauma anderer Ursache leiden. Ihnen und Ihren Angehörigen soll der Kongress einen
sicheren Raum für die Auseinandersetzung mit dem erlebten Trauma geben. Initiator und
Vereinsvorsitzender Dr. Kornelius Roth ist Therapeut und engagiert sich seit Langem für
eine offene Diskussion des Themas Trauma und sexuelle Gewalt. „Viele der Menschen,
die sich an uns wenden, müssen erst wieder lernen, zu vertrauen und dass man ihnen
Glauben schenkt also ihr Leid anerkennt.
Dafür haben wir in Laufe der Jahre spezielle Angebote entwickelt“, so Dr. Roth.
Der Trauma Kongress findet vom 22. – 24. Oktober 2010 im süddeutschen Bad Herrenalb
bei Karlsruhe statt. Anmeldungen sind über die Website des Förderkreises oder über
trauma-kongress.de möglich.