Kunst, die zwischen 1933 und 1945 verkauft und
verschwunden ist, ist längst ein Schlüssel für politische
Zusammenhänge. Wer wann, wie, wo, unter welchem Druck und für wen
beteiligt war – und welche Werke im Nachkriegsdeutschland wann und
über wen in welche privaten und öffentlichen Sammlungen gelangten,
wird seit Ende der 1990er Jahre erforscht. Die Washingtoner Erklärung
von 1998 gibt diesen Forschungen außenpolitisches Gewicht. Mit der
„Bestandsaufnahme Gurlitt“ richtet sich der Scheinwerfer auf Werke
von Künstlern von Paul Cézanne und Ernst Ludwig Kirchner, mindestens
so intensiv aber auf Fragen der kulturellen Identität und
politischer Interessen. Die Diskussion über Kunst wird zur
Diskussion über das gesellschaftliche Selbstverständnis.
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