Als „Gratwanderung zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit“ bezeichnete Peter Heckl diese traumhaften Illusionsräume des Thomas Heger, der mit so viel Lust und Freude den Betrachter mit einem Crossover von Stilen und Techniken in die Irre führt. Wenn Winzlinge locker über leuchtende Farbbänder als abstrahierte Landschaften marschieren oder im Kreisrund der Kosmosbilder, die Erde außen, der Himmel innen, am Zirkelrand marschieren – dann muss man das als Betrachter nicht sofort verstehen. „Schauen, Denken, Zeit nehmen“, empfiehlt der 54-jährige Künstler. Schließlich gilt es in der Ausstellung, die eine Schaffensphase von 15 Jahren umfasst, viel zu entdecken.
Die Mischtechniken etwa entstehen spontan und ohne festgeschriebenes Konzept. Dann geben sich laut Kunstexperte Wall Blumen, Pflanzen, Farben, Innen- und Außenräume ein beschwingtes Stelldichein. Tobias Wall verweist auch auf das Grafikkabinett. Dort porträtiert Heger teure Jugendstilvasen und studiert klassisches Porzellandekor – „mit dem banalen Kugelschreiber, und anschließend wird die Blattoberfläche mit einer Klinge aufgeritzt“. Für Kurator Wall ein Akt der Zerstörung, der den Arbeiten allerdings eine „delikate Plastizität“ verleiht.
Die Ausstellung „Vorgestellte Wirklichkeit“ endet am 18. März 2016 und ist während der üblichen Öffnungszeiten der Filiale Echterdingen zu sehen.